BHZ-Mitglied starb mit 26 Jahren Berliner Rapper brechen ihr Schweigen

Die Berliner Rapgruppe BHZ wird von einem Schicksalsschlag erschüttert und zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück. Jetzt sind sie bereit, in einem Interview über den Schmerz zu sprechen.
Am 7. Februar 2024 lädt das Berliner Rapkollektiv BHZ einen Post auf Instagram hoch. Es ist eine knappe Mitteilung: Aufgrund "kurzfristiger krankheitsbedingter Gründe" ist die geplante Tour ersatzlos abgesagt. Der nächste Post vier Tage später liefert schließlich den traurigen Grund: Bandmitglied Pablo Grant, bekannt unter dem Synonym Dead Dawg, ist im Alter von 26 Jahren an den Folgen einer Thrombose gestorben.
"Unsere Trauer ist unbeschreiblich und es vergeht kein Moment, in dem wir unseren geliebten Pablo nicht vermissen", richtet sich BHZ später noch einmal an die Öffentlichkeit. Anschließend ziehen sich die sieben Künstler zurück, über ein Jahr bleiben sie den Bühnen fern. Nun sind sie zurück und sprechen mit dem "Spiegel" über ihren schweren Verlust. BHZ, das sind die Rapper Monk, Longus Mongus, Ion Miles und Big Pat sowie die Produzenten Sami, MotB und Themba.
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Ion Miles versucht seine Gefühle in dem Interview in Worte zu fassen: "Das ist der schlimmste Schmerz, den ich in meinem Leben je gespürt habe. Ich wusste vorher nicht, dass etwas so wehtun kann." Nach dem plötzlichen Tod ihres Freundes schlossen sie sich zwei Tage in der Wohnung ihres Managers ein. "Niemand wollte allein sein", erklärt Monk.
- Monate nach seinem Tod: Pablo Grants letzter TV-Auftritt
Longus Mongus muss bis heute immer wieder realisieren, dass Pablo Grant nicht mehr da ist. Er sagt: "Der Gedanke, dass Pablo tot ist, sickert bis heute nur in manchen Momenten langsam durch. Die Leichenschau war einer dieser Momente. Seinen Freund mit 26 Jahren da tot liegen zu sehen, das war schlimm."
"Seit Pablos Tod traue ich guten Dingen nicht mehr"
Der Schicksalsschlag hat die Gruppe verändert. "Uns passierte über so viele Jahre so viel Gutes. Seit Pablos Tod traue ich guten Dingen nicht mehr. Ich habe gelernt, wie vergänglich sie sein können", erklärt Themba. Doch Longus Mongus hat durch den Verlust auch gelernt, dankbar für das Leben zu sein. "Es gab nie einen Plan B für mich. Ich wollte Rapper sein. Ich weiß also: Irgendwie muss ich damit weitermachen", sagt er.
Und genau das machen die Rapper: Sie stellen sich dem Schmerz und versuchen, nach vorne zu schauen. Dafür haben sie sich auch Hilfe geholt: "Eine Psychotherapeutin war da und sprach mit uns über den Tod und die Trauer. Sie kommt bis heute etwa alle zwei Wochen zu uns ins Studio. Statt uns zu betäuben, lernten wir, uns gemeinsam unserer Trauer zu stellen", so MotB.
- spiegel.de: "Sein Tod hat unser Leben zerrissen" (kostenpflichtig)
- instagram.com: Profil von bhz030