Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung ĂŒbernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Warum jeder sein eigener Pornostar werden sollte
Der Pornokonsum boomt â vor allem Amateurfilmchen werden, laut einer Studie des Onlineportals Pornhub.com, immer beliebter. Was liegt da also nĂ€her, als selbst einmal sein Können auf Band festzuhalten? Was Sie dabei beachten sollten.
Fast jeder Zweite schaut, laut Sexreport 2017, seinem Partner gerne beim Befriedigen seiner sexuellen GelĂŒste zu â schlieĂlich ist das das ideale Vorspiel. Mit einem eigenen, privaten Pornofilmchen können Sie Ihrer Lust immer wieder frönen â auch wenn Ihr Partner mal nicht da ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass dieses kleine Sexperiment Ihre Lust auf eine ganz andere Art neu entfachen kann â schlieĂlich ist es ein aufregendes Erlebnis, das Sie Ihren Partner aus einem anderen Winkel sehen lĂ€sst. Sie mĂŒssen es ja nicht zwingend im Internet hochladen. Aber vielleicht sind Sie einfach neugierig ("Wie sehe ich eigentlich beim Sex aus?") oder wollen sich oder Ihrem Partner etwas zum Anturnen schenken.
Bevor Sie jetzt aber gleich Ihr Schlafzimmer mit der neuesten Technik ausstatten, sollten Sie wissen, dass Sie diese Vorteile nur haben, wenn Sie und Ihr Partner sich gegenseitig vollkommen vertrauen, respektieren und sich einig sind, dass der private Porno (auch Sextape genannt) nur fĂŒr den Eigengebrauch ist. Denn ein "Hey Schatz, zum Geburtstag schenke ich dir ein Sextape, dass ich heimlich von uns gedreht habe", kommt nicht bei jeder/jedem gut an.
Ein Pornodreh ist nichts Spontanes
Haben Sie beide Lust darauf? Dann kann es losgehen. Beachten Sie aber ein paar Fallstricke:
Sprechen Sie vorab die Basics ab und ĂŒberlegen Sie einen kleinen Ablauf. Seien Sie sich auch stets bewusst, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Auch wenn Sie bereits seit Jahren miteinander schlafen und Ihr Geschlechtsverkehr recht routiniert ist, wird die Situation komplett anders sein, sobald die Kamera auf Sie gerichtet ist. Aller Anfang ist schwer.
Sie mĂŒssen in dem Film weder besonders akrobatisch agieren noch ungewohnt laut und auffĂ€llig stöhnen. Versuchen Sie, Sie selbst zu sein, die Kameras auszublenden und sich auf den Sex mit Ihrem Partner zu konzentrieren. Und wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dann vielleicht beim zweiten oder dritten Mal. Es muss kein oscarreifes Filmchen sein, sondern beim Anschauen einfach Lust auf mehr machen â sei es auch nur durch die Erinnerung daran. Denn im Gegensatz zum (Profi-)Porno wissen Sie, dass bei Ihnen alles echt war â die GĂ€nsehaut, die Erregung, die Lust und das Stöhnen. Und das macht ein eigenes Sextape doch so viel besser als einen Sexfilm mit Schauspielern.
Verunsichert Sie die Kamera? Dann lassen Sie sie erst einmal stehen, schalten jedoch nicht auf Aufnahme. Wenn Sie bereit sind, schalten Sie einfach den Aufnahmeknopf ein. Enthemmen kann auch das Tragen von Masken oder das DĂ€mmen des Lichts. Je wohler sich beide fĂŒhlen, desto besser kann die Beleuchtung werden. ZusĂ€tzliches Prickeln bringt das sich gegenseitige Filmen.
"Ich bin ein Pornostar!"
Wenn Sie dann glĂŒcklicher Besitzer Ihres eigenen kleinen privaten Sexfilmchens sind, ist es wichtig, nicht damit hausieren zu gehen â auch wenn Sie stolz wie Bolle sind und noch vor Adrenalin strotzen. Behalten Sie dieses kleine, prickelnde Geheimnis fĂŒr sich. Denn sobald Sie anderen davon erzĂ€hlen, kann alles ganz schnell nach hinten losgehen.
Laut einer Umfrage der Statista GmbH haben sich ĂŒbrigens bereits sieben Prozent der Frauen und 15 Prozent der MĂ€nner beim Sex mit dem Partner gefilmt. Die Dunkelziffer wird sicherlich höher sein. Denn viele wollen nicht zugeben, dass sie Pornos gucken oder gar selbst welche drehen.
Nicht jeder steht auf Sexfilme
Wichtig ist: Lassen Sie sich zu nichts zwingen. Es ist kein Liebesbeweis, wenn Sie mit Ihrem Schatz einen privaten Porno drehen. Ăberschreiten Sie Ihre WohlfĂŒhlgrenze nicht, wenn Sie es selbst nicht wollen. Weckt die Idee bei Ihnen allerdings Neugierde, können Sie auch erst einmal sanft starten â mit Nacktfotos zum Beispiel. FĂŒr etwas Schutz der Persönlichkeit schieĂen Sie das Foto so, dass Ihr Gesicht nicht sichtbar ist. Der nĂ€chste Schritt könnte dann ein Video von Ihnen beim Masturbieren sein â am besten so gefilmt, dass nur bestimmte Körperteile sichtbar und GerĂ€usche sowie Ihr Gestöhne zu hören sind. Den Rest darf sich dann Ihr Zuschauer vorstellen. Das regt seine/ihre Fantasie an und schĂŒtzt Sie gleichzeitig, falls das Band in falsche HĂ€nde geraten sollte.
Jennifer Buchholz, Redakteurin bei t-online.de, schreibt in ihrer Kolumne "Lust, Laster, Liebe" ĂŒber Liebe, Partnerschaft und Sex.