Essen und Trinken Sieben Tipps: So essen Sie Ihre Haut schön
"Man ist, was man isst", lautet ein Sprichwort. So schlicht lassen sich Erkenntnisse aus der Ernährungswissenschaft und dem Alltag von Hautärzten auf den Punkt bringen. Denn unsere Haut braucht keine teuren Hautcremes und Anti-Aging-Gels, sondern sorgsame Pflege von innen. Und das geht ganz einfach.
Das, was wir täglich essen und trinken, wirkt sich auf unser Hautbild aus. Denn wichtige Inhaltsstoffe aus der Nahrung - darunter Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Fett - gelangen im Körper über das Blut zur Haut und versorgen sie. "Wer sich zu einseitig ernährt, der läuft Gefahr, Hautprobleme zu bekommen", warnt Professor Christiane Bayerl. Sie ist Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie an den Helios Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden.
Antioxidantien sind wichtig
Ob UV-Strahlung oder Stress: Tagtäglich ist der Körper und damit auch die Haut schädlichen Einflüssen ausgesetzt. Dadurch entstehen im Organismus sogenannte freie Radikale. Ein Teil davon kann der Körper abfangen und so mögliche Zellschäden verhindern. Attackieren jedoch zu viele freie Radikale den Organismus, können sie Schaden anrichten. "Um das zu verhindern, sollte man regelmäßig sogenannte Antioxidantien zu sich nehmen", erklärt Dr. Bayerl. Dabei handelt es sich um natürliche Inhaltsstoffe, die schädliche Einflüsse auf Körperzellen abwehren. Dazu gehören die Vitamine C und E, Beta-Carotin, aber auch die Spurenelemente Selen und Zink.
Die typischen "Haut-Vitamine"
Auch Gabriele Graf, Fachfrau für Ernährung bei der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf, betont die Bedeutung von Vitaminen und Mineralstoffen für ein gesundes Hautbild: "Vitamin A wird für die Erneuerung der Hautzellen benötigt und kommt in Milch, Möhren oder Fisch vor". Vitamin C spielt auch eine wichtige Rolle bei der Feuchtigkeitsregulation der Haut. Es findet sich unter anderem in Zitrusfrüchten und Erdbeeren. Vitamin E und B-Vitamine helfen bei der Hauterneuerung – etwa beim Heilen einer Wunde. Diese Vitamine sind in Getreideprodukten wie Vollkornbrot, Gemüse, aber auch in Milch- und Milchprodukten enthalten.
Spurenelemente nicht vergessen
Als "Nahrung" für die Haut braucht der Körper Kalzium, Zink und Magnesium. Diese Spurenelemente stecken hauptsächlich in Gemüse und Getreide, aber auch in Fleisch und Milchprodukten. "Zu viel Zink kann allerdings zu Haarausfall führen", warnt die Wiesbadener Hautärztin. Wer sich jedoch ausgewogen ernähre, laufe keine Gefahr, mehr Zink als nötig zu sich zu nehmen. Wer zusätzlich Zink-Präparate oder andere Nahrungsergänzungsmittel einnehme, solle das mit einem Facharzt absprechen, um keine schädlichen Nebenwirkungen zu riskieren.
Genug Wasser trinken
Auch ausreichendes Trinken kann zu einem schönen Hautbild verhelfen. "Wasser trinken ist wichtig für den Turgor der Haut - die Aufpolsterung aus der Tiefe - und für die Spannkraft der Hautzellen", erläutert die Düsseldorfer Ernährungsexpertin. Zudem verbessere Wasser die Durchblutung und aktiviere den Stoffwechsel. Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED) empfiehlt Erwachsenen, täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser, ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee zu trinken. "Fruchtsaftschorlen aus einem Teil Saft und drei Teilen Wasser liefern zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe", so Morlo.
Eiweiß und Fett machen die Haut fest
Neben Vitaminen, Mineralstoffen und Wasser benötigt die Haut aber auch Proteine und Fette. "Proteine und deren Bausteine, die Aminosäuren, sind wichtig für die Festigkeit der Haut", erklärt Ernährungsexpertin Graf. Gute Eiweißquellen sind nach ihren Angaben Milch und Milchprodukte, Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen, Fisch, mageres Fleisch, aber auch Nüsse. Fette mit ungesättigten Fettsäuren benötigt die Haut, um zum Beispiel fettlösliche Vitamine zu nutzen. Wertvoll sind hier etwa Raps- oder Walnussöl oder Hering, Makrele oder Lachs. Fett ist aber auch für den Aufbau von Zellen wichtig.
Übermaß verschlechtert Hautbild
"Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost trägt zu einer makellosen Haut bei", betont Bayerl. Wer sich mit Eiweiß mäste, wie es nicht selten Bodybuilder tun, provoziere Akne. "Auch Unmengen an Burgern, Chips und Wurstfetten können zu unreiner Haut führen", warnt die Dermatologin.
Ernährungsberaterin Margret Morlo empfiehlt Nahrungsmittel mit möglichst wenig Zusatzstoffen: "Die erkennt man, wenn man die Zutatenliste der Lebensmittel liest".
Haut ist Spiegelbild der Gesundheit
Die Haut ist nicht zuletzt auch ein Spiegelbild der körperlichen und seelischen Verfassung eines Menschen, egal, ob jung oder alt. Wer für ausreichend Schlaf sorgt, Stress möglichst vermeidet, sich möglichst wenig UV-Strahlen aussetzt, nicht raucht und sich ausgewogen ernährt und dabei Süßigkeiten eher sparsam zu sich nimmt, tut seinem Körper viel Gutes. Dazu gehört auch, fünfmal am Tag eine Portion Obst und Gemüse zu essen. "Auch viel Bewegung an der frischen Luft kann schon einiges für das persönliche Wohlbefinden tun", erklärt die Ökotrophologin Gabriele Graf. Aus ihrer Sicht kann allein schon ein gutes Gefühl die persönliche Ausstrahlung und damit auch das Aussehen positiv beeinflussen.