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Wetter: "El Nino" kommt – Was bedeutet das Phänomen für Deutschland?


Sorgt "El Niño" in Deutschland bald für extreme Temperaturen?

Von Laura Helbig

Aktualisiert am 17.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Überschwemmungen in Südamerika: Die Folge eines "El Niño"-Ereignisses.
Überschwemmungen in Südamerika: Die Folge eines "El Niño"-Ereignisses. (Quelle: BABYFRUITY)
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Das Wetterereignis "El Niño" kündigt sich dieses Jahr an. Im Pazifik kann das schwere Folgen haben. Reichen diese auch bis nach Deutschland?

Das Wichtigste im Überblick


  • Was genau ist "El Niño"?
  • Welche Folgen hat das Wetterphänomen?
  • Ist 2023 ein "El Niño"-Jahr?
  • Hat "El Niño" Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland?
  • Was hat der Klimawandel mit "El Niño" zu tun?

"El Niño" ist ein Wetterphänomen, das etwa alle zwei bis fünf Jahre in unregelmäßigen Abständen im Pazifik auftritt. In den betroffenen Gebieten bewirkt es Veränderungen des Wetters mit teils verheerenden Folgen.

Obwohl "El Niño" vor allem Auswirkungen auf die Küsten von Südamerika, Südostasien und Nordaustralien hat, werden damit auch immer wieder Wetterereignisse in Deutschland erklärt. Aber gibt es überhaupt einen Zusammenhang zwischen dem pazifischen Phänomen und dem Wetter in Europa? t-online hat dazu mit einem Experten vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gesprochen.

Was genau ist "El Niño"?

Tritt der "El Niño" auf, ändert sich die Zirkulation der Meeresströmung im äquatorialen Pazifik. Die Passatwinde, die normalerweise warmes Wasser gen Westen – Richtung Indonesien und Papua-Neuguinea – treiben, flauen ab oder bleiben ganz aus. Das bewirkt eine Veränderung der Temperaturen im Ozean.

Da die Änderung der Wassertemperatur auch Wechselwirkungen mit der Atmosphäre hat, bezeichnet man die Koppelung aus ozeanischen und atmosphärischen Ereignissen als El Niño-Southern Oscillation (ENSO). Dazu gehört auch das Wetterphänomen "La Niña", was das komplette Gegenteil von "El Niño" ist.

Welche Folgen hat das Wetterphänomen?

Durch "El Niño" erwärmt sich die Temperatur des Wassers vor der Westküste Südamerikas, während sie vor Südostasien und Australien abkühlt. Im zu warmen Wasser vor der südamerikanischen Küste stirbt das Plankton ab, was zum Zusammenbruch ganzer Nahrungsketten führt. Besonders kritisch ist das etwa für die Fischbestände in den betroffenen Gebieten.

Zudem sorgt die Veränderung der Luftzirkulation für starken Regen und Überschwemmungen entlang der westlichen Küste Südamerikas. In Südostasien und Australien passiert das Gegenteil – dort kommt es zu Dürre und Waldbränden. Die wirtschaftlichen und ökologischen Folgen von "El Niño" können durchaus verheerend sein.

Dürre in Australien: Durch die Veränderung von Luft- und Meereszirkulation kann "El Niño" auch extreme Trockenheit bringen.
Dürre in Australien: Durch die Veränderung von Luft- und Meereszirkulation kann "El Niño" auch extreme Trockenheit bringen. (Quelle: quentinjlang)

Ist 2023 ein "El Niño"-Jahr?

Nach Einschätzung von Klaus Pankatz, Klimawissenschaftler beim Deutschen Wetterdienst (DWD), bahnt sich für 2023 ein "El Niño" an. In den vergangenen Jahren trat das gegenteilige Phänomen "La Niña" auf, die Temperaturen im Äquatorialpazifik blieben also eher unter der Norm.

Auch wenn es Vorhersage-Modelle gibt, die nicht auf ein klares "El Niño"-Ereignis hindeuten, gehe die Mehrzahl der Modelle davon aus, dass es ab Sommer oder Herbst 2023 eintreten könnte, so Pankatz.

Hat "El Niño" Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland?

Ob "El Niño" auch Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland hat, ist Pankatz zufolge Gegenstand aktueller Forschungen. Es gebe Hinweise darauf, dass das Phänomen den Winter im Norden Deutschlands und Europas kälter mache. Dies ist aber das einzige "Signal mit Hand und Fuß, was wir in den Daten zurzeit sehen", so Pankatz.

Alle anderen Theorien zum Zusammenhang zwischen "El Niño" und dem deutschen Wetter seien "aus wissenschaftlicher Sicht mit Vorsicht zu genießen." Dafür sei die Datenlage schlicht nicht ausreichend, da das Ereignis nur alle paar Jahre auftritt – zu selten, um präzise Aussagen bezüglich der Auswirkungen auf Deutschland zu treffen.

Was hat der Klimawandel mit "El Niño" zu tun?

Das Wetterphänomen habe aber durchaus Auswirkungen auf das Klima, wie Pankatz t-online erklärt. Durch die erhöhten Wassertemperaturen, die durch "El Niño" ausgelöst werden, wird "Energie aus dem Ozean in die Atmosphäre übergeben und die Atmosphäre erwärmt sich plötzlich", sagt Pankatz.

Klimwandel und "El Niño" beeinflussen sich gegenseitig

Der Klimawandel hat offenbar auch einen Einfluss auf "El Niño". Das fanden Forscher in einer Studie heraus. Bereits um das Jahr 2030 könnte es wegen des Klimawandels zu stärkeren "El Niño"-Ereignissen kommen. Zuvor ging man davon aus, dass das erst um 2070 eintreten würde. Schwere Überschwemmungen und Dürreperioden können die Folgen einer Verstärkung des Phänomens sein.

Sollte dieses Jahr ein "El Niño" auftreten und ein bis zwei Jahre andauern, steigt dem Experten zufolge die Wahrscheinlichkeit, "dass die nächsten Jahre rekordwarm werden, was das globale Mittel betrifft."

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Verwendete Quellen
  • Telefonisches Interview mit Klaus Pankatz (DWD), 16. Februar 2023
  • dwd.de.: "Was ist ENSO? (El Niño-Southern Oscillation)"
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