Bis zu 60 Euro Strafe Flixtrain führt neue Gepäckregeln ein – ohne Ankündigung

Flixtrain hat heimlich seine Gepäckregeln geändert. Wer die neuen Maße nicht kennt, zahlt plötzlich extra. Und das kann teuer werden.
Viele Reisende kennen das Prinzip von Flugreisen: Wer mehr Gepäck mitnehmen will, zahlt drauf. Nun zieht auch Flixtrain nach – mit neuen Bestimmungen für Hand- und Reisegepäck, die seit Juli gelten, aber nicht groß kommuniziert wurden. Was vorher im Ticketpreis enthalten war, kostet jetzt 5,49 Euro extra. Und: Wer diese Zusatzgebühr vergisst, riskiert sogar ein Bußgeld.
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Flixtrain: Was weiterhin kostenlos ist – und was jetzt etwas kostet
Im Ticket enthalten bleiben zwei Gepäckstücke:
- Handgepäck: max. 42 x 30 x 18 cm, bis 7 Kilogramm
- Kleines Reisegepäck: max. 55 x 40 x 21 cm, bis 10 Kilogramm
Beide Gepäckstücke müssen in die Ablage über dem Sitz oder unter den Vordersitz passen. Wer mehr oder Größeres mitnimmt, muss künftig extra zahlen:
- Zusatzgepäck: bis 80 x 50 x 30 cm, max. 20 kg – 5,49 Euro
- Sondergepäck: bis 30 kg und 240 cm Umfang – nur mit Nebensitzbuchung möglich
Kostenlos bleiben weiterhin Kinderwagen (bis 30 kg) und medizinische Hilfsmittel wie Rollstühle. Diese müssen allerdings 48 Stunden vor Abfahrt angemeldet werden.
Strafe bei Verstoß: mindestens 60 Euro
Laut Flixtrain soll es stichprobenartige Kontrollen geben. Wird ein nicht korrekt gebuchtes Gepäckstück entdeckt, verlangt das Unternehmen ein erhöhtes Beförderungsentgelt. Dieses entspricht mindestens dem Doppelten des Fahrpreises, mindestens jedoch 60 Euro – unabhängig von der Länge der Strecke.
Gut zu wissen
Die neue Regelung betrifft nur Flixtrain, nicht aber Flixbus: Dort bleibt ein großes Gepäckstück (bis 20 kg) weiterhin im Preis enthalten.
Kritik an der versteckten Preiserhöhung
Viele Fahrgäste reagieren überrascht auf die neuen Gepäckbestimmungen. Denn bislang waren größere Gepäckstücke kostenlos. Wer heute einen 20-Kilo-Koffer mitnimmt, zahlt unter Umständen mehr fürs Gepäck als für die eigentliche Zugfahrt, vor allem auf Kurzstrecken.
Ein weiteres Problem: Die aktuellen Züge bieten kaum Platz für große Koffer. Die Gepäckablagen über den Sitzen sind sehr schmal. Der Umbau soll mit neuen Zügen ab 2026 erfolgen. Bis dahin bleibt der Stauraum knapp – und teuer.