t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Tiergarten Nürnberg tötet Paviane und verfüttert sie an Raubtiere – Kritik


Kritik von Besuchern in Nürnberg
Tiergarten verfüttert Paviane ohne Kopf und Hände an Raubtiere

Von dpa
Aktualisiert am 04.08.2025 - 17:37 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250729-935-740542Vergrößern des Bildes
Paviane sitzen in ihrem Gehege im Tiergarten Nürnberg: Zwölf Tiere wurden getötet. (Quelle: Daniel Karmann)
News folgen

Aus Platzgründen tötete der Nürnberger Zoo zwölf Paviane. Nun wurden diese mit abgetrenntem Kopf verfüttert. Was dahintersteckt.

Die vom Nürnberger Tiergarten getöteten Paviane sind an Raubtiere des Zoos verfüttert worden. Dass den Tieren davor der Kopf sowie Hände und Füße abgetrennt wurden, stieß bei Besuchern teilweise auf Kritik. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Loading...

Der stellvertretende Leiter des Tiergartens, Jörg Beckmann, teilte der Deutschen-Presse-Agentur (dpa) mit, dass den Tieren der Kopf abgetrennt worden sei, um die Schädel und Gehirne für wissenschaftliche Zwecke zu nutzen. Die Hände und Füße der Paviane habe man aus Respekt gegenüber den Besucherinnen und Besuchern abgetrennt.

An Löwen und Tiger verfüttert

Sechs der zwölf aus Platzgründen getöteten Paviane seien an Löwen, Tiger, Mähnenwölfe und Buntmarder verfüttert worden. Von vier Tieren werden die Skelette demnach für ein Museum präpariert, zwei Affen waren bereits bei der Narkose vor der Tötung gestorben. Sie wurden zur Klärung der Todesursache an die Pathologie übergeben und sollen nicht verfüttert werden.

Beckmann betonte, der Tiergarten habe im Vorfeld kommuniziert, dass sie die Paviane nach der Tötung verfüttern wollten. "Diese Transparenz behalten wir bei und dazu stehen wir." Als Gründe der Verfütterung führte Beckmann unter anderem an, dass Tierkörper mit Fell und Knochen für die Zahngesundheit von Beutegreifern besser seien als alle anderen Futtermittel. "Dadurch muss unseren Tieren, im Gegensatz zu vielen Haustieren, nicht unter Vollnarkose Zahnstein entfernt werden."

Die Ganzkörperfütterung stelle zudem eine natürliche Beschäftigung für die Raubtiere dar, sie müssten sich ihr Futter erarbeiten. "Die Evolution hat sie extra dafür mit entsprechenden Krallen und Zähnen ausgestattet. Keine Naturdoku über große Raubtiere, in denen sie nicht spektakulär Beute schlagen oder zumindest am Riss fressen."

Tiere aus Platzgründen getötet

Der Tiergarten hatte in der Vorwoche zwölf Paviane aus Platzgründen getötet. Demnach war das Gehege seit Langem überfüllt und eine tierschutzkonforme Haltung nicht mehr möglich. Eine Abgabe der überzähligen Tiere sei nicht möglich gewesen, auch Verhütungsmaßnahmen bei den Weibchen hätten in der Vergangenheit nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Tierschutzaktivisten kritisierten den Tiergarten daraufhin scharf. Bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ging eine dreistellige Anzahl an Anzeigen wegen der mutmaßlich illegalen Tötung der Tiere ein. Die Behörde prüft den Sachverhalt laut einer Sprecherin.

Die Gruppe Animal Rebellion begann am Montag damit, ein Protestcamp in der Nähe des Tiergartens aufzubauen. Das Camp soll bis zum kommenden Montag bestehen bleiben. Laut einer Sprecherin der Gruppe steht bislang ein Pavillon, zwölf Beteiligte seien dort. In den kommenden Tagen sollen ein großes Zelt und ein Banner in den Bäumen dazukommen, zudem seien mehrere Demonstrationen vor dem Eingang des Tiergartens geplant.

Die Gruppe will nach eigenen Angaben unter anderem erreichen, dass keine weiteren Affen getötet werden dürfen. Zudem fordern die Aktivisten, dass die Zucht eingestellt wird. Der Tiergarten teilte dazu mit: "Jeder Protest, der friedlich bleibt, ist für uns in Ordnung."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom