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Mona Lisa: Leonardo da Vincis Geheimnis – Farben entschlüsselt


Leonardo da Vinci hatte einen Trick
Farbpigmente der "Mona Lisa" entschlüsselt

Von t-online, dom

31.10.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 170883040Vergrößern des BildesLeonard da Vincis Gemälde der "Mona Lisa": Es hängt im Pariser Louvre. (Quelle: IMAGO/Leonardo da Vinci/imago)
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Leonardo da Vinci schuf einige der berühmtesten Meisterwerke der Renaissance. Seine Technik birgt noch immer viele Rätsel – eines konnte jetzt gelöst werden.

Leonardo da Vinci war der wohl größte Künstler und Ingenieur seiner Zeit. Dass sich die Experimente des Italieners auch auf die Chemie erstreckten, haben jetzt französische Forscher entdeckt. Und auch auf diesem Gebiet tat sich das Universalgenie der Renaissance mit einer Erfindung hervor, die ihrer Zeit weit voraus war.

Es geht dabei um die Grundierung, die da Vinci für seine weltberühmten Gemälde "Mona Lisa" (gemalt zwischen 1503 und 1506) und "Das letzte Abendmahl" (1494 bis 1497) benutzte. Bislang war bekannt, dass da Vinci für seine Grundierungen eine weiße Farbmischung aus einem Bindemittel mit Gips, Kreide und bleihaltigen Pigmenten in Form von Blei-(II)-oxid (PbO) mischte und auftrug.

Nun machte ein französisches Forschungsteam unter der Leitung von Fotophysiker und -chemiker Victor Gonzalez von der Universität Paris-Saclay eine bahnbrechende Entdeckung. Die Wissenschaftler entnahmen der "Mona Lisa" und dem "Abendmahl" jeweils eine winzige Probe und konnten mithilfe modernster Mikroanalysetechniken eine neue chemische Verbindung nachweisen.

Spezielle Farbmischung ihrer Zeit weit voraus

"Die bemerkenswerteste Substanz, die wir finden konnten, ist Plumbonacrit (Pb5(CO3)O(OH)2) – eine rare Verbindung, die nur in alkalischer Umgebung stabil ist", schreiben die Forscher in ihrer Studie, die in der Zeitschrift "Journal of the American Chemical Society" erschien.

"Leonardo hat wahrscheinlich versucht, durch die Behandlung des Öls mit einer hohen Konzentration an Blei-(II)-oxid (PbO) eine dicke Farbe herzustellen, die für die Holzplatte der Mona Lisa geeignet war", vermuten die Chemiker. Aus dieser Verbindung sei schließlich das Plumbonacrit entstanden, das eine schnellere Trocknung der dicken Farbschicht unterstützt.

Was ist das Besondere an dem Fund?

Das Überraschende an den Ergebnissen der französischen Studie ist die zeitliche Einordnung. Plumbonacrit war zuvor schon bei den Gemälden des niederländischen Meisters Rembrandt nachgewiesen worden – aber die wurden erst 100 Jahre später als da Vincis Meisterwerke gemalt.

"Der Nachweis dieser seltenen Verbindung in der 'Mona Lisa' deutet darauf hin, dass Leonardo da Vinci wohl der ursprüngliche Vorreiter dieser Methode war", so Gilles Wallez, einer der Autoren der Studie und Professor an der Sorbonne-Universität in Paris.

Das Pariser Team fand sogar noch einen weiteren Beweis für die Experimentierfreude da Vincis. In der Grundierung des "Abendmahls" konnte neben Plumbonacrit noch eine weitere Substanz nachgewiesen werden: das bleihaltige Mineral Shannonit (Pb2OCO3). Es wurde zum ersten Mal in einem historischen Gemälde entdeckt und dürfte Anstoß für neue Forschungen sein – um der "Mona Lisa" und Leonardo da Vincis Erfindungen weitere Geheimnisse zu entlocken.

Verwendete Quellen
  • pubs.acs.org: "X-ray and Infrared Microanalyses of Mona Lisa’s Ground Layer and Significance Regarding Leonardo da Vinci’s Palette" (englisch)
  • cnn.com." Rare compound detected in the ‘Mona Lisa’ reveals a new secret, study says" (englisch)
  • nationalgeographic.de: "Farbpigmente der "Mona Lisa" entschlüsselt"
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