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Lebenslicht entschlüsselt: Forscher machen UPE sichtbar


Unsichtbares Leuchten im Labor
Forscher machen Lebenslicht sichtbar

Von t-online, mab

20.05.2025 - 16:32 UhrLesedauer: 2 Min.
Unsichtbares Leuchten: Nur Spezialkameras zeigen, was Pflanzen und Tiere in völliger Dunkelheit abstrahlen. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Unsichtbares Leuchten: Nur Spezialkameras zeigen, was Lebewesen in völliger Dunkelheit abstrahlen. (Symbolbild) (Quelle: christian kudler via www.imago-images.de)
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Ein schwaches Leuchten umgibt Lebewesen. Und erlischt beim Tod. Forscher haben dieses Licht nun bildlich festgehalten. Doch was sagt es wirklich aus?

Lebewesen leuchten. Nicht sichtbar für das menschliche Auge – aber messbar. Dieses kaum wahrnehmbare Licht, wissenschaftlich "ultraschwache Photonenemission" (UPE) genannt, ist Thema einer neuen Studie aus Kanada und Deutschland. Forschern gelangen laut "spiegel.de" nun Aufnahmen dieses Phänomens: bei Mäusen, bei Pflanzen – und bei deren Sterben.

Was ist UPE?

Photonen, also Lichtteilchen, entstehen in Zellen ständig als Nebenprodukte des Stoffwechsels. Normalerweise sind diese Lichtsignale so schwach, dass sie nur unter perfekten Bedingungen erfasst werden können. Das heißt: kein Tageslicht, keine Reflexion, kein Rauschen. Nur spezielle Kameras in absoluter Dunkelheit können sie sichtbar machen.

"Ultraschwach bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es sich um extrem geringe Lichtmengen handelt – typischerweise nur wenige Photonen –, die selbst mit hochsensibler Messtechnik nur mit großem Aufwand nachweisbar sind", erklärt Stefan Schramm, Physiker an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Der Ursprung liegt vermutlich in der Bildung sogenannter reaktiver Sauerstoffspezies, also chemischer Verbindungen, die auch bei Stressreaktionen von Zellen entstehen.

Leuchten im Labor

In einem Experiment an der Universität Calgary setzten die Forscher vier Mäuse in eine Dunkelkammer. Nach ihrem Tod zeigte die Kamera, dass das Leuchten nicht schlagartig, sondern langsam verschwand. Auch bei Pflanzen war ein Effekt messbar – besonders, wenn sie unter Stress gesetzt wurden, etwa durch Alkohol oder Hitze. Die Emission stieg deutlich an.

Das Neue an dieser Studie ist, dass die Lichtsignale nicht nur gemessen, sondern auch räumlich aufgelöst wurden. Ein Leuchten, verteilt über Körper oder Blätter, ergibt eine Art visuelle Karte des Zellzustands.

Was bedeutet das?

Die Forscher sprechen bewusst nicht von einer "Aura" im esoterischen Sinn. Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick an spirituelle Vorstellungen erinnert, bleibt die Einordnung wissenschaftlich. "Die Interpretation solcher Lichtbilder muss mit großer wissenschaftlicher Sorgfalt erfolgen", sagt Schramm. Sonst drohen Missverständnisse oder Fehldeutungen im pseudowissenschaftlichen Raum.

In Zukunft könnten UPE-Bilder dabei helfen, Zellstress zu erkennen, beispielsweise bei Pflanzen in der Landwirtschaft oder bei der medizinischen Vitalitätsüberwachung. Doch klar ist auch: Die Forschung steht am Anfang. Wer hier mehr hineinliest als messbare Stoffwechselprozesse, irrt.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de: Ultraschwache Photonenemission: Gibt es tatsächlich ein Lebenslicht?
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