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Dinosaurier-Fund in China: Pulaosaurus qinglong offenbart neue Details


Laute wie bei Vögeln?
Wissenschaftler finden Hinweise, wie Dinos wirklich klangen

Von t-online, ccn

26.07.2025 - 16:51 UhrLesedauer: 2 Min.
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Dinosaurier-Figur (Symbolbild): Wie die Urzeitwesen klangen, ist nicht abschließend geklärt - doch es gibt neue Hinweise. (Quelle: IMAGO/Geoffrey Swaine / Avalon/imago)
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Ein Fund in China könnte das Verständnis von Dinosaurierlauten verändern. Neue Entdeckungen rütteln am weitverbreiteten Mythos des brüllenden Sauriers.

In Hollywood-Filmen geben Dinosaurier in erster Linie brüllende Laute von sich. Dass das möglicherweise nicht der Fall war, deutet ein neuer Fund an: Wissenschaftler haben in China ein fast vollständiges Skelett eines bislang unbekannten Dinosauriers entdeckt – mitsamt Teilen seines verknöcherten Kehlkopfs. Dieser gibt Hinweise darauf, wie die urzeitlichen Tiere geklungen haben könnten.

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Der rund 72 Zentimeter lange Dinosaurier trägt den Namen Pulaosaurus qinglong – benannt nach "Pulao", einem mythischen chinesischen Drachen, der für sein lautes Brüllen bekannt ist. Gefunden wurde das Fossil im Nordosten Chinas – in der Tiaojishan-Formation in der Provinz Hebei. Es ist etwa 160 Millionen Jahre alt, stammt also aus der Zeit des späten Juras, und gehört zur Gruppe der Pflanzenfresser. Das Fossil liegt als Skelett auf einer Sandsteinplatte – Schädel und Nachschädel sind fast vollständig erhalten.

Das macht diese Entdeckung so besonders

Bei Dinosauriern sind Weichteile wie Kehlkopfstrukturen fast nie fossil überliefert. Pulaosaurus ist nach aktuellem Forschungsstand erst der zweite bekannte Dinosaurier, bei dem Teile des Kehlkopfs entdeckt wurden. Der erste war Pinacosaurus, ein gepanzerter Pflanzenfresser aus der späten Kreidezeit.

Die jetzt entdeckten Strukturen, unter anderem paarige, blattartige Knorpelstücke, ähneln auffällig jenen moderner Vögel. Und genau das ist die Sensation: Diese sogenannten Arytenoide sind bei heutigen Tieren entscheidend für das Öffnen und Schließen der Stimmritze – sie ermöglichen modulierbare Lautäußerungen.

Verschiedene Laute möglich

Die beteiligten Paläontologen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften betonen, dass Pulaosaurus zwar nicht gezwitschert haben muss wie ein Kanarienvogel – wohl aber in der Lage war, Laute aktiv zu steuern oder zu verstärken. Der Kehlkopf könnte ihm also geholfen haben, mit Artgenossen zu kommunizieren – etwa durch Rufe, Warnsignale oder Balzlaute.

Allerdings bleiben die Forscher mit ihren Schlussfolgerungen vorsichtig. Da das Fossil an einigen Stellen, etwa am Unterkiefer, verformt oder unvollständig ist, lassen sich keine direkten akustischen Modelle erstellen. Wie genau Pulaosaurus klang – oder wie laut er war – lässt sich deshalb nach aktuellem Stand nicht rekonstruieren.

Die Forschenden vermuten, dass vergleichbare Kehlkopfstrukturen vielleicht häufiger vorkommen, als bislang angenommen – möglicherweise wurden sie bisher schlicht übersehen oder falsch eingeordnet.

Soviel der Fund auch verrät: Vieles bleibt Spekulation. Ob Pulaosaurus tatsächlich gezielt Laute formte, ist nicht endgültig belegt. Eine Syrinx, also das Stimmorgan heutiger Vögel, wurde nicht gefunden. Und ob andere Dinosaurier ebenfalls über ähnliche Strukturen verfügten, ist unklar. Dafür fehlen vergleichbare Funde.

Verwendete Quellen
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