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Sowjet-Raumsonde "Kosmos 482": Absturz über Deutschland ist möglich


Sowjet-Raumsonde "Kosmos 482"
Behörde: Absturz über Deutschland möglich

Von t-online, sha

Aktualisiert am 09.05.2025 - 17:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Museumsnachbau zeigt die Sonde "Venera 8", die eine Schwestersonde der "Kosmos 482" ist.Vergrößern des Bildes
Der Museumsnachbau zeigt die Sonde "Venera 8", die eine Schwestersonde der "Kosmos 482" ist. (Quelle: The Space Review / Nasa)
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Am Samstag wird eine Sowjet-Raumsonde unkontrolliert auf die Erde einschlagen. Laut Berechnungen liegen Teile Deutschlands in der Flugbahn.

Am Samstagmorgen kehrt die sowjetische Sonde "Kosmos 482" nach 53 Jahren im All wieder auf die Erde zurück. Laut aktuellen Berechnungen von Astronomen liegt der Zeitpunkt des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre irgendwann zwischen 5 Uhr und 8 Uhr morgens. Wo genau das 500 Kilogramm schwere Flugobjekt herabfallen wird, ist nicht bekannt.

Laut Vorhersagen von Astronomen und der europäischen Raumfahrtbehörde Esa wird die Sonde in einem Gebiet zwischen dem 52. Grad nördlicher Breite und 52. Grad südlicher Breite in die Erdatmosphäre eindringen. Auch der südliche Teil Deutschlands – Magdeburg markiert die Grenze – liegt in dem Bereich.

Ist ein Einschlag der Sonde hierzulande also möglich? Das sei unwahrscheinlich, teilt das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr mit. Deren Sprecher Gian-Luca Omari sagte im Gespräch mit t-online: "Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass die Sonde auf deutschem Boden runterkommt". Allerdings könne das auch nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden.

Trefferwahrscheinlichkeit liegt bei 1:20.000

Die TU Braunschweig, die sich seit Jahren mit dem Wiedereintritt von Raumfahrzeugen befasst, schließt einen Einschlag der Sonde auf festem Boden ebenfalls aus. Ein Grund zur Sorge für einen Einschlag bestehe in Europa und dem Rest der Welt nicht, heißt es auf den Seiten der Universität. Die Wahrscheinlichkeit, dass "Kosmos 482" einen Mensch treffe, liege bei unter 1:20.000, heißt es.

Auch wenn die Experten aus Braunschweig den genauen Ort des Eintritts in die Erdatmosphäre mit ihren Berechnungsmodellen nicht bestimmen können, ließen sich immerhin manche Regionen ausschließen, schreiben sie auf ihrer Seite. "Kosmos 482" werde sehr "wahrscheinlich nicht über Australien, Nord- und Südamerika wieder eintreten."

Alle anderen haben aber die Chance auf ein Himmelsspektakel – auch hierzulande. Wie Omari vom Weltraumlagezentrum sagt, werde Deutschland von der Sonde mehrmals überflogen. Dann könne eine Leuchtspur der eintretenden Sonde am Himmel zu sehen sein.

Sonde besitzt wohl intakten Hitzeschutzschild

Die sowjetische Raumsonde "Kosmos 482" stammt von einer gescheiterten Venus-Mission der damaligen Sowjetunion aus dem Jahr 1972. Die Trägerrakete funktionierte damals nicht wie geplant. Stattdessen flog sie in einen Erdorbit. In den 1980er-Jahren stürzten Teile der Rakete ab, die Oberstufe blieb aber über Jahrzehnte im All – bis jetzt.

Weil die Sonde für eine Landung auf der extrem dichten Atmosphäre der Venus entwickelt wurde, besitzt "Kosmos 482" einen Hitzeschutzschild, der vermutlich noch intakt ist. Darum gehen Experten davon aus, dass die Sonde beim Wiedereintritt in die Atmosphäre nicht verglüht und das 500 Kilogramm schwere Geschoss in einem Stück auf die Erde auftrifft.

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