Erschwerte Bedingungen Chinesische E-Autos schwächeln beim Urlaubs-Bremstest
Viel Gepäck, viele Menschen, hohe Geschwindigkeit: Wie verhalten sich E-Autos, wenn es ernst wird? Ein Test zeigt überraschende Unterschiede.
Wenn ein Auto schwer beladen ist, verändert sich sein Fahrverhalten – oft zum Schlechteren. Das Magazin "Auto Bild" hat sieben aktuelle Elektroautos im Reisemodus getestet: vollgepackt mit Dummys und Gepäck bis an die jeweilige Zuladungsgrenze. Auf dem Prüfstand: Notbremsungen bei 130 km/h, Ausweichen bei hoher Geschwindigkeit und ein Slalomparcours.
Wie reagieren Fahrwerk, Lenkung, Bremsen und elektronische Helfer, wenn es ernst wird? Entscheidend war dabei nicht nur der Bremsweg, sondern auch, wie gut sich ein Fahrzeug unter Last noch beherrschen lässt. Auf den letzten Plätzen landen vor allem chinesische Autos.
Die Testkandidaten im Vergleich
Platz 7 – BYD Seal U:
Das chinesische SUV bietet ordentliche Leistungsdaten, fällt aber beim Verhalten in Gefahrensituationen ab. Die Lenkung wirkt bei Ausweichmanövern unpräzise, das Bremssystem baut bei wiederholten Versuchen spürbar ab. Das ABS greift zuletzt nicht mehr zuverlässig – der Bremsweg wächst deutlich.
Platz 5 (geteilt) – Lynk & Co 02:
Das SUV von Geely mit Volvo-Technik punktet mit starker Bremsleistung. Schwächen zeigt es bei der Fahrdynamik – besonders im Slalom, wo das Fahrzeug mit dem langen Federweg ins Pendeln gerät. Die geringe Zuladung schränkt die Alltagstauglichkeit ein.
Platz 5 (geteilt) – MG5 EV:
Der MG bleibt im Grenzbereich beherrschbar, weil das ESP gut regelt. Doch bei den Bremsen zeigt der Stromer Schwächen: Beim fünften Versuch verschwindet das Pedalgefühl fast vollständig, der Bremsweg verlängert sich erheblich.
Platz 4 geht an den Volvo EX40, Platz 3 an den Hyundai Ioniq 5. Die ersten beiden Plätze belegen der Mini Countryman SE und der Mercedes EQB: Im Slalom reagiert der Mini direkt und präzise, auch beim Ausweichtest bleibt das Fahrzeug stabil. Die Bremsen liefern konstant gute Werte – der kürzeste Bremsweg im Test stammt vom Countryman. Insgesamt ein stimmiges Ergebnis.
Der EQB setzt sich knapp an die Spitze. Beim Ausweichen zeigt er sich besonders stabil, die Bremsen leisten auch nach mehreren Versuchen verlässlich ihren Dienst. Kritik gab es einzig am etwas weichen Pedalgefühl.
- bild.de: "E-Autos aus China enttäuschen beim Bremstest" (kostenpflichtig)