Autobauer auf Sparkurs Audi will Nachtschicht im Stammwerk streichen

Der Autokonzern Audi reagiert auf die schlechten Absatzzahlen und kündigt Sparmaßnahmen an. Änderungen im Schichtplan des
Die wegen des Dieselskandals und des schärferen Abgasprüfzyklus WLTP unter Druck geratene VW-Tochter Audi will auf die Kostenbremse treten. "Eine Nachtschicht auf einer Linie zu streichen ist eine Überlegung unter anderen", sagt ein Audi-Sprecher. Es gebe Gespräche darüber, wie man Audi wieder flott bekommt, aber noch keine Entscheidung. Das "Handelsblatt" hatte zuvor berichtet, der neue Audi-Chef Bram Schot wolle einen Teil der Nachtschichten im Stammwerk Ingolstadt streichen.
Betriebsrat fordert "klaren Zukunftsplan für Audi"
Entsprechende Pläne habe Betriebsratschef Peter Mosch gegenüber dem Blatt bestätigt. "Uns wurde das Ansinnen erneut mündlich mitgeteilt, uns liegt augenblicklich kein belastbarer schriftlicher Antrag vor." Man werde sich aber Gesprächen über die wirtschaftliche Entwicklung von Audi nicht verschließen, solange die Interessen der Beschäftigten gewahrt blieben.
"Einseitiges Sparen zulasten der Beschäftigten ist mit uns nicht zu machen. Wir fordern auch eine deutliche Straffung der Managementstrukturen und einen klaren Zukunftsplan für Audi", betont Mosch. Das "Handelsblatt" berichtet zudem unter Verweis auf Unternehmenskreise, das Streichen der Nachtschicht würde Audi pro Jahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag sparen.
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Anders als die Konkurrenz hatte Audi 2018 weniger Autos verkauft. Weltweit lieferte die Marke mit den vier Ringen im vergangenen Jahr 1,81 Millionen Fahrzeuge aus, das sind 3,5 Prozent weniger als 2017. Konzernchef Schot hat Anfang des Jahres das Ruder bei Audi übernommen, nachdem Rupert Stadler infolge der Dieselaffäre ausgeschieden war.
- Nachrichtenagentur Reuters