ID. Buzz AD startet 2027 VW bringt fahrerloses Auto

Autonom, elektrisch – und bald serienreif: Mit dem ID. Buzz AD startet VW in eine neue Ära. Aber nicht jeder wird ihn besitzen können.
Mit seinem ersten autonom fahrenden Serienfahrzeug will VW nicht weniger als eine mobile Revolution starten. Der neue ID. Buzz AD, ein Elektro-Bulli mit vollautomatisiertem Fahrbetrieb, soll ab 2027 in Hamburg und Los Angeles in den regulären Betrieb gehen. Weitere Städte sollen folgen. Laut VW ist der Bulli das erste vollautonome Serienauto aus europäischer Produktion. Er soll im Nutzfahrzeugwerk Hannover vom Band laufen.
Hamburg statt Silicon Valley
Damit geht VW einen anderen Weg als viele Tech-Riesen. Anstatt klassische Privatkunden anzuvisieren, zielt VW auf Flottenbetreiber, also auf Verkehrsbetriebe, Kommunen und Partner wie Uber oder Moia ab. In Hamburg sollen langfristig etwa 500 der selbstfahrenden Bullis im Einsatz sein – als Teil eines Sammeltaxi-Angebots von VW.
Ursprünglich war der Start für das Jahr 2026 angekündigt. Nun soll der Regelbetrieb ein Jahr später anlaufen. Bis dahin bleibt sicherheitshalber ein Fahrer an Bord. Erst mit der erhofften Zulassung für autonomes Fahren der Stufe 4 kann VW auf ihn verzichten. In den USA ist man mit derartigen Genehmigungen bereits weiter. Inzwischen zieht Europa aber nach.
Level | Wer fährt? | Was kann das Auto? |
---|---|---|
1 | Mensch | Assistenz beim Lenken oder Bremsen |
2 | Mensch überwacht | Auto hält Spur und Abstand |
3 | Auto zeitweise | Fährt selbst, Mensch muss eingreifen können |
4 | Auto auf bestimmten Strecken | Komplett fahrerlos auf festgelegten Routen |
5 | Nur das Auto | Fährt überall allein, auch ohne Passagiere |
13 Kameras, 9 Lidare, 5 Radare und 4 Sitze
Die Serienversion des ID Buzz AD ist nicht nur ein optisch leicht überarbeiteter Bulli, sondern eine fahrende Hightech-Zentrale: 13 Kameras, neun Lidar-Systeme (Lasertechnologie, die Entfernungen misst und ein 3D-Bild der Umgebung erstellt) und fünf Radarsensoren erfassen die Umgebung in Echtzeit. Das System funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h. Im Innenraum finden vier Fahrgäste Platz.
Bereits seit 2021 erprobt VW das autonome Fahren in mehreren Städten. Die Testflotte zählt inzwischen rund 100 Fahrzeuge, die insgesamt mehr als 600.000 Kilometer zurückgelegt haben – unter anderem in München, Hamburg, Austin (US-Staat Texas) und Oslo.
Kein Auto für jedermann
Bis Ende 2027 sollen zunächst 1.000 Fahrzeuge ausgeliefert werden, insgesamt plant VW mit mehr als 10.000 Stück dieser ersten Generation. Allein Uber will bis zu 10.000 Fahrzeuge in einem Zeitraum von zehn Jahren übernehmen.
Ein Verkauf an Privatkunden ist allerdings nicht vorgesehen und auch kaum sinnvoll. Der ID. Buzz AD benötigt eine digitale Leitstelle und kann nur innerhalb eines festgelegten Stadtgebiets fahren. Zudem würde ein einzelnes Fahrzeug vermutlich einen Preis weit im sechsstelligen Bereich kosten.
- adac.de: Autonomes Fahren: Die 5 Stufen zum selbst fahrenden Auto
- Nachrichtenagentur dpa