Hagel: So schützen Sie Ihr Auto vor Schäden

Wenn es vom Himmel prasselt, als seien es kleine Kieselsteine, dann ist Ihr Auto in Gefahr. Mit diesen Mitteln schützen Sie Blech und Scheiben vor Hagel.

Ein Hagelschauer kann schnell auf einen niederprasseln: Bei starken Gewittern gefrieren Wassertropfen zu Eiskristallen, die erst durch den Wind nach oben geweht und dann mit hohen Geschwindigkeiten nach unten geschleudert werden und dabei noch mehr Eisschichten aufbauen. Wenn dieses Geschoss auf dem Autodach landet, kann das fiese Beulen verursachen – oder sogar Windschutzscheiben zertrümmern. Eindringendes Wasser richtet noch mehr Schäden an.

Die Schäden durch Hagelstürme nehmen zu, die Reparaturen der Fahrzeuge werden teurer, wie es vom ADAC heißt. 2022 lagen die Kosten laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für rund 290.000 Schäden an Kraftfahrzeugen durch Naturgefahren bei 900 Millionen Euro. Woher die steigenden Zahlen kommen, erklärt Robert Heil, Schadenvorstand der ADAC Autoversicherung: "Zum einen werden Extremwettereignisse häufiger und Hagelkörner größer. Zum anderen führen dünnere Karosseriebleche zu schwereren Schäden und steigenden Reparaturkosten."

So können Sie Ihr Auto schützen

• Parken Sie in einer Garage oder unter einem Carport: Geschlossene Garagen sind der beste Schutzraum. Wenn sich ein Unwetter ankündigt, sollte Ihr Wagen dort sicher untergestellt sein. Carports bieten durch ihre offenen Seiten etwas weniger Schutz, können aber ebenfalls einen großen Teil der Hagelkörner abhalten.
• Hagelnetze oder Abdeckplanen: Spezielle engmaschige Netze können Hagelkörner abhalten und lassen sich recht einfach anbringen, beispielsweise in Carports oder an Hauswänden. Gepolsterte Abdeckplanen sind eine Alternative und können die Wucht des Aufpralls der Hagelkörner abfedern. Wichtig: Befestigen Sie die Plane angesichts von Sturmböen gründlich.

• Decken, Handtücher oder Luftpolsterfolien: Falls Sie nichts dergleichen greifbar haben, reichen dicke Decken oder Folien, um die Hagelkörner abzufangen. Denken Sie auch hier daran, diese Materialien gut zu befestigen – sonst werden sie vom Sturm fortgeweht.
• Unterwegs: Bringen Sie sich in Sicherheit. Wenn Sie gerade mit dem Auto unterwegs sind und von einem Hagelschauer überrascht werden, bieten Unterführungen, Brücken oder Garagen den besten Schutz. Wenn möglich (und es die Verkehrsregeln erlauben), halten Sie hier an, bis der Hagelschauer vorbei ist. Bedenken Sie aber, dass in Kombination mit teils heftigen Regenschauern Tiefgaragen oder Straßenunterführungen überflutet werden und damit zur Gefahr werden können. Bäume bieten wenig Schutz, da sie vom Wind umgestoßen werden oder Äste herabfallen könnten.

Das müssen Sie nach einem Hagelschaden tun

Sollte Ihr Auto dennoch etwas abbekommen haben, sollten Sie die Schäden an Ihrem Auto aus verschiedenen Blickwinkeln fotografieren und den Schaden unverzüglich Ihrer Versicherung und ggf. Ihrem Leasinggeber melden, rät die Dekra. Damit können Sie spätere Unstimmigkeiten oder sogar eine Zahlungsverweigerung vermeiden. Nach der Schadenmeldung sprechen Sie alles Weitere mit der Versicherung ab – etwa welche Werkstatt die Reparatur übernimmt. Für Hagelschäden am Auto kommt eine Teil- oder Vollkaskoversicherung auf. Was Sie noch beachten müssen und wie sich Hagelschäden reparieren lassen, erfahren Sie hier.