Menü Icont-online - Nachrichten für Deutschland
HomeNachhaltigkeitKlima & Umwelt

Schutz der Weltmeere: Vereinte Nationen mit Durchbruch bei Verhandlungen


Schlagzeilen
AlleAlle anzeigen
Symbolbild für einen TextKirmes-Messerattacke: Mann stellt sichSymbolbild für einen TextDeutsche ESC-Legende hört aufSymbolbild für einen TextSarah Engels: Gleitgel-Panne
Anzeige
Loading...
Loading...
Loading...

UN-Staaten schließen historisches Abkommen

Von dpa
Aktualisiert am 05.03.2023Lesedauer: 3 Min.
1323088081
Ein Schiff fährt durch Meeresschleim im Marmarameer: Die UN-Staaten haben ein neues Abkommen zum Schutz der Meere beschlossen. (Quelle: Chris McGrath/Getty Images)
Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo

Über ein Jahrzehnt lang haben die Vereinten Nationen um ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere gerungen. Nun gab es eine Einigung.

Die UN-Mitgliedstaaten haben sich nach jahrelangen Verhandlungen auf den Text für das erste internationale Hochsee-Abkommen zum Schutz der Weltmeere geeinigt. "Das Schiff hat das Ufer erreicht", sagte die Leiterin der UN-Konferenz, Rena Lee, am Samstagabend (Ortszeit) am Sitz der Vereinten Nationen in New York unter dem Beifall der Delegierten. Umweltaktivisten sprachen von einem "historischen Tag".

Der Inhalt des Textes wurde zunächst nicht veröffentlicht. Laura Meller von der Umweltschutzorganisation Greenpeace sprach jedoch bereits von einem "historischen Tag für den Naturschutz". Die Einigung auf das Hochsee-Abkommen sei "ein Zeichen dafür, dass in einer zerstrittenen Welt der Schutz der Natur und der Menschen über die Geopolitik triumphieren kann".

UN-Generalsekretär António Guterres lobte die Delegierten nach Angaben eines Sprechers und sagte demnach, die Vereinbarung sei ein "Sieg für den Multilateralismus und für die globalen Bemühungen, den zerstörerischen Trends entgegenzuwirken, die die Gesundheit der Meere bedrohen".

15 Jahre vergeblich verhandelt

Die UN-Mitgliedstaaten hatten seit mehr als 15 Jahren vergeblich um ein Abkommen zum Schutz der Biodiversität in der Hohen See gerungen, erst im August war eine Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Ein Buckelwal vor der Küste von Ecuador (Archivbild): Die Hohe See soll in Zukunft besser geschützt werden.
Ein Buckelwal vor der Küste von Ecuador (Archivbild): Die biologische Vielfalt auf Hoher See soll international verbindlich geschützt werden. (Quelle: Jose Jacome/epa efe/dpa/dpa-bilder)

Der Text, auf den sich die Delegierten nach zwei Wochen intensiver Gespräche einigten, kann nach Angaben von Konferenzleiterin Lee nun nicht mehr wesentlich geändert werden. "Es wird keine Wiederaufnahme oder inhaltliche Diskussionen mehr geben", erklärte Lee den Unterhändlern. Das Abkommen solle formell beschlossen werden, sobald es von Juristen geprüft und in die sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen übersetzt worden sei, kündigte Lee an.

Als Hochsee oder Hohe See werden rund 60 Prozent der Weltmeere bezeichnet, die nicht unter die ausschließliche Wirtschaftszone eines Staates fallen, da sie weiter als 370 Kilometer von der nächsten Küste entfernt sind.

Derzeit wird nur etwa ein Prozent der Hochsee durch internationale Abkommen geschützt, mit Inkrafttreten des Hochsee-Abkommens wird die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in internationalen Gewässern ermöglicht.

Staaten müssen Aktivitäten überprüfen

Das Abkommen soll die Staaten der Welt zudem dazu verpflichten, Umweltverträglichkeitsprüfungen für geplante Aktivitäten auf Hoher See durchzuführen. Insbesondere die Aufteilung möglicher Gewinne aus neu entdeckten maritimen Ressourcen hatte in der letzten Phase der Verhandlungen zu erheblichem Streit geführt. Schließlich überwanden die Delegierten jedoch auch diese Hürde.

Entwicklungsländer, die sich die kostspielige Erschließung solcher Ressourcen nicht leisten können, hatten darauf gepocht, nicht von den zu erwartenden Gewinnen aus dem Handel mit Rohstoffen, die in internationalen Gewässern entdeckt werden könnten, ausgeschlossen zu werden.

imago images 93613829
Ein Walhai schwimmt im Meer, über ihm treibt Plastikmüll (Archiv): Mindestens 30 Prozent der Weltmeere sollen als Schutzgebiete ausgewiesen werden. (Quelle: Rights Managed via www.imago-images.de)

Umweltschutzorganisationen dringen auf einen besseren Schutz der Weltmeere angesichts der Gefahren durch Erderwärmung, Verschmutzung und Überfischung. Die Ozeane produzieren die Hälfte des Sauerstoffs in der Erdatmosphäre und nehmen einen erheblichen Teil des Kohlendioxids auf, das durch menschliche Aktivitäten ausgestoßen wird.

Meeresexperte Till Seidensticker von Greenpeace Deutschland erklärte, mit Abschluss des Abkommens beginne "jetzt die eigentliche Arbeit". Die Bundesregierung müsse zusammen mit anderen Ländern "zügig die Umsetzung echter Schutzgebiete" vorantreiben, die "frei von industrieller Nutzung" und "frei von jedem menschlichen Eingriff" sein sollten.

Lemke "persönlich tief bewegt"

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) erklärte am Sonntag: "Deutschland wird die Umsetzung dieses wichtigen Abkommens vorantreiben." Wenn die Ozeane geschützt würden, "schützen wir auch uns Menschen", fügte Lemke hinzu.

Die Umweltministerin zeigte sich von dem "historischen und überwältigenden" Verhandlungserfolg am Sitz der Vereinten Nationen in New York "persönlich tief bewegt". Erstmals komme nun ein "verbindliches Abkommen für die Hohe See, die bislang kaum geschützt war", erläuterte sie.

Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Es wird lebensgefährlich
  • Theresa Crysmann
Von Theresa Crysmann
  • Theresa Crysmann
Von Theresa Crysmann
EcuadorGreenpeaceNew York

t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online folgen
FacebookTwitterInstagramYouTubeSpotify

Das Unternehmen
Ströer Digital PublishingJobs & KarrierePresseWerbenKontaktImpressumDatenschutzhinweiseDatenschutzhinweise (PUR)Jugendschutz



Telekom
Telekom Produkte & Services
KundencenterFreemailSicherheitspaketVertragsverlängerung FestnetzVertragsverlängerung MobilfunkHilfe & ServiceFrag Magenta


TelekomCo2 Neutrale Website