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Russland: US-Journalist sorgt für Streit im russischen Staatsfernsehen


Streit im Staatsfernsehen
US-Journalist verärgert russischen Moderator – dann hat der genug


01.04.2024Lesedauer: 1 Min.
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"Du kannst nicht so stur sein": Ein Journalist treibt den Moderator zur Weißglut. (Quelle: t-online)

Der US-Journalist Michael Bohm hat im russischen Staatsfernsehen für einen heftigen Streit gesorgt. Moderator Roman Babajan reichte es irgendwann.

Russische Offizielle beschuldigen weiterhin die USA, hinter dem Terroranschlag auf die Konzerthalle in Moskau zu stecken. Diese Haltung wird auch im russischen Staatsfernsehen transportiert, das dem Kreml als Propagandasprachrohr dient.

In der Sendung "Eigene Wahrheit" diskutierten Teilnehmer über den Anschlag. Moderator Roman Babajan erklärte darin ausführlich, welche Anhaltspunkte der russische Geheimdienst FSB für eine Beteiligung der USA sehe. Doch ein Gast in der Runde ist da anderer Meinung: der US-Journalist Michael Bohm.

Bohm, der schon seit vielen Jahren in Moskau lebt, ist umstritten. Er trat bereits mehrfach im Staatsfernsehen auf, vertrat dort sowohl pro-russische als auch kritische Standpunkte. Eine Recherche von Arte zeigte, dass er seine Meinung aber auch innerhalb von Sendungen wechselte und das vielleicht sogar absichtlich.

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“Du kannst nicht so stur und uneinsichtig sein.”
“Es ist nicht wahr.”
“Es ist wahr.”
Im russischen Staatsfernsehen kam es bei einer Diskussionsrunde zum Terroranschlag in Moskau zum Streit. Der US-Journalist Michael Bohm stellte sich dem Moderator Roman Babajan entgegen. Dieser argumentierte gemäß der Kreml-Propaganda, dass die USA Schuld an dem Anschlag sei.
“Unsere Spionageabwehr hat zugegeben, dass es eine Warnung gab, aber nichts Konkretes.”
“Ein Konzert, ist das nicht konkret? Ein Konzert!”
Der Moderator versucht zunächst, die Einwürfe von Bohm abzutun. Der gebürtige US-Amerikaner, der seit vielen Jahren in Moskau lebt, lässt aber nicht locker.
“Roman, wenn die USA hinter dem Terrorangriff stecken würde …”
“Das wissen wir noch nicht. Haltet fest, dass ich das nicht gesagt habe.”
“Das hast du gesagt. Das Letzte, was sie tun würden, ist Russland zu warnen. Würden sie dahinterstecken, würden sie still bei dem Terrorangriff zuschauen.”
“Nein Michael, das stimmt nicht, überhaupt nicht.”




Als der US-Journalist die Folter der Terrorverdächtigen verurteilt, verliert der Moderator die Geduld.
“Ihr habt den IS geschaffen und er greift euch an. Wie meinst du ‘Nein’? Er hat schon wieder ‘Nein’ gesagt. Es ist unmöglich, ich werde nicht mehr mit dir reden Michael. Du kannst nicht so stur und uneinsichtig sein.”
“Es ist nicht wahr.”
“Es ist wahr, ihr habt den IS erschaffen.”
“Nein Michael, das war’s. Ich will nicht mehr mit dir reden.”
“Ich wollte dir zustimmen.”
“Nein, das will ich nicht.”
Der Moderator bricht die Diskussion schließlich ab – und verabschiedet sich in die Werbepause.
Es ist nicht das erste Mal, dass Bohm kritisch im russischen Fernsehen auftritt. Einige Male änderte er aber noch im Laufe einer Sendung seine Meinung. Auch pro-russische Positionen vertrat er bereits. Einer Recherche nach könnte er diese Taktik sogar gezielt eingesetzt haben. In dieser Sendung schien der Journalist aber zu weit gegangen zu sein.

In der aktuellen Sendung provozierten seine Aussagen Moderator Babajan aber dermaßen, dass dieser nach und nach die Geduld verlor. Die Szenen und wie Babajan dann reagierte, sehen Sie hier oder im Video oben.

Verwendete Quellen
  • Youtube.com: Beitrag des Russian Media Monitor
  • Eigene Recherche
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