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Israel filmt halbnackte Kriegsgefangene in Gaza und sorgt für Empörung


Unwürdige Szenen
Israel löst Welle der Empörung aus


11.12.2023Lesedauer: 1 Min.
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Gaza: Israel teilt Aufnahmen halbnackter Kriegsgefangener öffentlich und löst Diskussion aus. (Quelle: t-online)

Diese Aufnahmen einer Gruppe Kriegsgefangener aus Gaza gehen um die Welt. Nur in Unterhose bekleidet, sitzen sie auf der Straße. Die Aktion wird scharf kritisiert.

Aufnahmen von nur mit Unterhosen bekleideten Gefangenen im Gazastreifen haben weltweite Empörung ausgelöst. Nun will Israel eine weitere Verbreitung dieser Bilder unterbinden.

Der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi sagte laut der Zeitung "The Times of Israel" am Sonntagabend, Verdächtige müssten durchsucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen oder Sprengstoff bei sich tragen. Die Bilder von ihnen in Unterhosen würden jedoch "niemandem dienen". Er erwarte, dass die Verbreitung eingestellt werde.

Aufnahmen der Kriegsgefangenen in Gaza

t-online hat sich entschieden, die Bilder potenzieller Hamas-Terroristen zu zeigen, die von der israelischen Armee festgesetzt wurden. Sie sind ein wichtiges Indiz dafür, ob das wichtigste Kriegsziel Israels – die Zerschlagung der Hamas – erreicht wird oder erreichbar ist. Da jedoch nicht überprüfbar ist, ob die Gezeigten wirklich Hamas-Kämpfer sind oder ob sich unter den Gefangenen möglicherweise auch Menschen befinden, die den Schutzstatus eines Kriegsgefangenen gemäß der Genfer Konvention genießen, machen wir die Identität aller Gefangenen unkenntlich.

Die Bilder hatten Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren im Gazastreifen ausgelöst und Fragen über mögliche Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung aufgeworfen. Kritik wurde vor allem in den sozialen Netzwerken, aber auch über Hilfsorganisationen laut.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen


Anfang Dezember haben diese Aufnahmen aus Gaza weltweit Diskussionen und Empörung ausgelöst.
t-online zeigt die Aufnahmen nur gepixelt.
Auf den Bildern zu sehen sind etwa 50 Gefangene, nur mit Unterhosen bekleidet. Laut Angaben von Israel soll es sich dabei um Hamas-Terroristen handeln.

Unklar ist allerdings, ob es sich wirklich nur um Hamas-Anhänger handelt oder ob auch Zivilisten unter den Gefangenen sind.
Laut der israelischen Regierung nahm das Militär die Personen in den Hamas-Hochburgen Jabalia und Shejaiya fest.
Der Sprecher sagte dazu:
Es handelt sich um Männer im wehrfähigen Alter, die in Gebieten entdeckt wurden, die von Zivilisten schon vor Wochen evakuiert werden sollten.
Jetzt werden diese Personen befragt und wir werden herausfinden, wer tatsächlich ein Hamas-Terrorist war und wer nicht.
Die Bilder lösen außerdem Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren aus und werfen Fragen über Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung auf.
Kritik kam vor allem in den sozialen Medien und auch über Hilfsorganisationen auf.

“Dies erinnert an einige der dunkelsten Passagen der Menschheitsgeschichte. Es ist längst an der Zeit, dass die Welt geschlossen spricht und fordert – und durchsetzt – einen sofortigen und dauerhaften #Waffenstillstand.”

“Wie Kriegstrophäen zur Schau gestellt.”
Die israelische Tageszeitung "Haaretz" hatte unter Berufung auf namentlich nicht genannte Vertreter der Sicherheitskräfte berichtet, dass unter den bislang mehreren Hundert festgenommenen Palästinensern nur rund 10 bis 15 Prozent waren, die der Hamas oder mit ihr verbundenen Organisationen angehören sollen.
Israel entgegnet wiederum, es würden nur diejenigen festgenommen, gegen die ein konkreter Terrorverdacht bestehe.
Die Entkleidung sei nötig, um die Personen auf Waffen untersuchen zu können.
Inzwischen seien bereits einige der Gefangenen freigelassen worden.


Nach der Empörung über die Aufnahmen will Israel nun eine weitere Verbreitung dieser Bilder unterbinden.

Im Video oben oder hier können Sie sehen, welche Szenen die Empörung und die Diskussionen über Israels Festnahmeverfahren ausgelöst haben und was der israelische Pressesprecher dazu zu sagen hatte.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
  • Aufnahmen auf X (vormals Twitter)
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