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Corona-Welle: China stoppt Veröffentlichung täglicher Infektionszahlen


Experten schätzen 500.000 Infektionen pro Tag
China veröffentlicht keine täglichen Corona-Zahlen mehr

Von afp, dpa, lw

Aktualisiert am 25.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Krankenhaus in China: Die Regierung hat die No-Covid-Strategie nach fast drei Jahren aufgehoben, nun explodieren die Fallzahlen.Vergrößern des BildesEin Krankenhaus in China: Die Regierung hat die No-Covid-Strategie nach fast drei Jahren aufgehoben, nun explodieren die Fallzahlen. (Quelle: dpa)
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Inmitten der heftigen Corona-Welle stoppt China die tägliche Veröffentlichung von Infektionszahlen. Die Daten waren ohnehin kritisch beurteilt worden.

China stellt vor dem Hintergrund einer massiven Infektionswelle die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten nach fast drei Jahren ein. Die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle werde nicht mehr täglich bekannt gegeben, teilte die nationale Gesundheitskommission am Sonntag mit. Eine Begründung dafür nannte die Kommission nicht.

Das Chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention werde weiterhin "Informationen über den Ausbruch zu Referenz- und Forschungszwecken veröffentlichen", hieß es. Zur Art und Häufigkeit dieser Veröffentlichungen äußerte sich die Kommission nicht. Das Zentrum teilte etwas später mit, für das Festland seien am Samstag wie bereits am Tag zuvor keine neuen Todesfälle verzeichnet worden.

"Endlich wachen sie auf"

Bei Internetnutzern in China wurde die Ankündigung zynisch kommentiert. "Das war das beste und größte Büro für gefälschte Statistiken im Land", schrieb ein Nutzer im Onlinedienst Weibo über die Behörde, die bisher die offiziellen Corona-Daten veröffentlicht hatte. Ein weiterer schrieb: "Endlich wachen sie auf und merken, dass sie die Menschen nicht mehr täuschen können."

Die Volksrepublik hatte in diesem Monat nach landesweiten Protesten überraschend das Ende ihrer umstrittenen Null-Covid-Politik eingeläutet. Seither schnellen die Infektionszahlen in die Höhe, die Omikron-Variante des Virus grassiert. Teilweise sind Medikamente knapp und Krankenhäuser überfüllt. Auch Krematorien und Bestattungsinstitute haben wegen steigender Totenzahlen offenbar Probleme.

Die Situation dürfte sich verschlechtern, wenn im Januar das chinesische Neujahrsfest gefeiert wird und zahlreiche Menschen zu ihren Familien reisen.

Experten schätzen bis zu 500.000 Neuinfektionen pro Tag

Wegen des Endes der Testpflicht ist es nach Behördenangaben inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen. Die Behörden haben zudem die medizinische Definition von Corona-Todesfällen eingegrenzt und zählen nur noch durch das Virus verursachte Lungenentzündungen und Atemversagen. Damit fällt die Zahl der Corona-Toten laut Beobachtern niedriger aus als sie tatsächlich ist. Offiziell wurden seit Aufhebung der Maßnahmen nur sechs Covid-Todesfälle gemeldet.

Weltweit sehen dies Gesundheitsexperten kritisch. So teilte das in Großbritannien ansässige Gesundheitsdatenunternehmen Airfinity diese Woche mit, die tatsächliche Zahl der Neuinfektionen liege wahrscheinlich bei mehr als einer Million pro Tag, die der Todesfälle bei mehr als 5.000. Dies stehe im "starken Gegensatz" zu den offiziellen Daten. Hier lesen Sie mehr dazu.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat seit den Lockerungen keine Daten zu Krankenhausaufenthalten mehr erhalten. Dies ist laut WHO möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die Behörden Schwierigkeiten haben, Fälle zu zählen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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