Früheres potenzielles Atommüllendlager Bergwerk Gorleben wird endgültig stillgelegt

Der Salzstock im niedersächsischen Gorleben war lange als Atommüllendlager angedacht worden. Nun wird es endgültig geschlossen.
Das früher als potenzielles Atommüllendlager betrachtete Bergwerk im niedersächsischen Gorleben wird endgültig geschlossen. Das teilte das Bundesumweltministerium am Freitag in Berlin mit. Das Ministerium hat nun entschieden, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) "mit der Stilllegung des Bergwerks zu beauftragen".
Die BGE hatte im September 2020 einen Zwischenbericht veröffentlicht, in dem Teilgebiete benannt wurden, in denen ein Atomendmülllager in Frage kommen könnten. Dort sollen im Rahmen des Standortauswahlverfahrens vorläufige Sicherheitsuntersuchungen durchgeführt werden. Gorleben ist in diesem ersten Schritt bereits ausgeschieden.
"Hoffe, dass nun die Wunden heilen können"
"Im Standortauswahlverfahren soll der Endlagerstandort mit der bestmöglichen Sicherheit gefunden werden. Klar ist bereits, dass der Salzstock Gorleben das nicht ist", teilte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth mit. Es gebe viele geologisch besser geeignete Gebiete. "Ich hoffe, dass im Wendland nun die Wunden heilen können, die der jahrzehntelange Streit um Gorleben gerissen hat."
Der niedersächsische Umweltminister begrüßte die Entscheidung. "Ab heute gibt es keine Hintertür mehr", teilte Olaf Lies mit. "Das ist die Botschaft und das enorm wichtige Zeichen für eine ganze Region, das vom heutigen Tage ausgeht."
Gorleben seit Jahren in Art Winterschlaf
Bereits vor der aktuellen Entscheidung befand sich das Bergwerk, in dem nie Atommüll lagerte, seit Jahren nun noch in einer Art Winterschlaf. Seit 2013 ruhen sämtliche Erkundungsarbeiten, die nicht mehr nötige Technik und Gebäude wurden schrittweise entfernt. Nur noch die zur Offenhaltung des früheren Bergwerks erforderlichen Anlagen sollten zunächst stehenbleiben, bis eine abschließende Entscheidung über die Zukunft des Standorts getroffen wurde. Diese fiel jetzt.
Bereits vorab war aber weitgehend klar, dass es für das ehemalige Erkundungsbergwerk kaum alternative Nutzungsmöglichkeiten geben würde.
- Nachrichtenagentur AFP
- BMU: Pressemitteilung