Rettungseinsatz im Pazifik: Segelboot kollidiert mit Wal und sinkt

Ein Wal ist mitten im Pazifik mit einem Boot zusammengestoßen. Das Boot kenterte innerhalb von Minuten. Die Crew harrte zehn Stunden auf dem Meer aus.

Im Pazifik ist eine Segelyacht untergegangen, nachdem sie mit einem Wal kollidiert ist. Die vier Crewmitglieder konnten sich in eine Rettungsinsel und auf ein Beiboot retten. Das berichtet die Tageszeitung "Washington Post".

Rick Rodriguez war mit drei Freunden am 13. März auf der 44-Fuß-Segelyacht (etwa 13,4 Meter) "Raindancer" unterwegs. Die Freunde wollte von den Galápagos-Inseln nach Französisch-Polynesien reisen, was etwa drei Wochen dauern sollte. An Tag 13 der Reise hörte die Gruppe einen großen Knall, woraufhin sich die hintere Hälfte des Bootes heftig nach oben und nach Steuerbord (in Fahrtrichtung rechts) hob.

Wal soll geblutet haben

"Ich sah einen riesigen Wal vor der Backbordseite (in Fahrtrichtung links) achtern (hinten vom Boot) mit seiner Seitenflosse in der Luft", erklärte eine der Seglerinnen der "Washington Post". Laut Rodriguez blutete das obere Drittel des Körpers vom Wal, als er wieder unter Wasser tauchte.

Fünf Sekunden nach dem Aufprall ging ein Alarm los, der anzeigte, dass Wasser in das Boot läuft, berichtet die "Washington Post". Innerhalb weniger Minuten habe das Wasser bereits über dem Boden gestanden. Es habe nur 15 Minuten gedauert, bis das Boot gesunken sei. Rodriguez und die anderen drei Segler retteten sich demnach auf eine Rettungsinsel und ein Beiboot. Sie konnten noch Wasser einpacken, das für etwa eine Woche gereicht hätte, Lebensmittel für etwa drei Wochen und eine Angelrute.

Zehn Stunden in Rettungsboot

Mithilfe der Sicherheitsausrüstung an Bord rief Rodriguez dem Bericht zufolge auf allen Kanälen nach Hilfe. Mehrere Boote empfingen die Signale. Ein 45-Fuß-Katamaran (etwa 13,7 Meter) sei nur etwa 56 Kilometer entfernt gewesen und habe sich auf den Weg zu den gekenterten Seglern gemacht. Diese harrten etwa zehn Stunden in den Rettungsbooten aus, bis sie gerettet wurden.

Auf Instagram schrieb Rodriguez, dass er dem Ozean vorübergehend misstraut habe. "Ich denke oft an den Wal, der möglicherweise sein Leben verloren hat", schreibt der Segler. Dennoch hoffe er, dass das Tier vielleicht überlebt habe. Nach dem Vorfall ist sich Rodriguez nicht sicher, was er als Nächstes machen werde, aber seine "Anziehungskraft zum Meer" sei ungebrochen.