Ufo-Bericht veröffentlicht – Nasa ernennt Direktor für unbekannte Flugobjekte

Unabhängige Experten haben für die Nasa einen Ufo-Bericht erstellt. Die Weltraumbehörde hat einen Direktor für ungewöhnliche Flugobjekte ernannt.

Die amerikanische Weltraumbehörde Nasa hat einen Expertenbericht zu Ufos vorgelegt, der vor einem Jahr in Auftrag gegeben wurde. In dem 33-seitigen Dokument wird auf mehrere Sichtungen von Ufos eingegangen, allerdings wurden keine Beweise gefunden, dass diese außerirdischen Ursprungs seinen. Die Fachleute sehen auch eine Gefahr für den Flugverkehr.

"Bei der Nasa liegt es in unserer DNA, zu erforschen – und zu fragen, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Ich möchte dem unabhängigen Studienteam dafür danken, dass es Einblicke gegeben hat, wie die Nasa UAP in Zukunft besser untersuchen und analysieren kann", sagte Nasa-Administrator Bill Nelson. Die Nasa benutzt den Begriff UAP ("Unidentified Anomalous Phenomena", auf deutsch "Unidentifizierte anomale Phänomene") für Sichtungen von Objekten, deren Herkunft nicht klar ist.

Die 16 Experten aus unterschiedlichen Wissensgebieten – allesamt keine Nasa-Mitarbeiter – nutzten öffentlich zugängliche Daten und Informationen. Es gebe aber nur eine Handvoll hochqualitative Beobachtungen von Ufos, was es unmöglich mache, daraus wissenschaftliche Schlüsse über die Herkunft zu machen, heißt es auf der Webseite der Nasa. Die Verfasser schlagen vor, dass in Zukunft auch Künstliche Intelligenz eingesetzt werden soll, um Daten – soweit sie in ausreichender Menge vorhanden sind – besser zu analysieren.

Meldesystem der Luftfahrt nutzen

Das solle auch vor dem Hintergrund geschehen, dass die "Gefahr für den US-Luftraum durch UAPs selbstredend sei". Das Gremium empfiehlt, dass das Aviation Safety Reporting System (ASRS), das die Nasa für die Luftbehörde FAA betriebt, genutzt werden solle. Dabei handelt es sich um ein vertrauliches und freiwilliges Meldesystem für Piloten, Fluglotsen und anderes professionelles Luftfahrtpersonal, das etwa 100.000 Meldungen pro Jahr erhält.

Zuvor hatte auch ein Bericht der US-Geheimdienste vor Problemen mit der Flugsicherheit gewarnt. Ufos könnten ein Herausforderung für die nationale Sicherheit der USA darstellen, hieß es in einem 2021 veröffentlichten Dokument. Ein ehemaliger Pilot der Navi, Ryan Graves, gründete die Organisation "Americans foir Safe Airspace" und sagte vor kurzem vor dem US-Kongress aus. Er berichtete über Meldungen von Piloten über Vorkommnisse mit Flugobjekten und fordert, sie ernster zu nehmen.

Das Hauptergebnis des jetzt vorgelegten Berichts sei, dass es noch viel mehr zu lernen gebe, sagte Nasa-Chef Bill Nelson bei der Vorstellung des Berichts. Die Expertengruppe habe keine Hinweise darauf gefunden, dass die untersuchten UAP "außerirdische Ursprünge" hätten.

Nasa ernennt Direktor für Ufo-Erforschung

Gleichwohl nimmt die Nasa das Thema ernst. So ernst, dass jetzt ein eigener Direktor für die Erforschung nicht identifizierter ungewöhnlicher Phänomene ernannt werden soll. Mark McInerney fungierte zuvor als Verbindungsmann der Nasa zum Verteidigungsministerium und war für UAP-Aktivitäten zuständig. In der Rolle des Direktors soll er Kommunikation, Ressourcen und Datenanalysefunktionen zentralisieren, um eine robuste Datenbank für die Bewertung zukünftiger UAP aufzubauen. Die Experten hatten in ihrem Bericht dazu geraten, mehr Daten und Material zu sammeln. Die Nasa solle ihr Wissen und Ressourcen dazu nutzen, die bessere Informationen über anormale Flugobjekte zu erhalten.

Der Bericht ist nach Nasa-Angaben mit der US-Regierung abgesprochen, aber unabhängig von einer ähnlichen Arbeit des US-Verteidigungsministeriums gemeinsam mit Geheimdiensten. Bereits bei einem ersten öffentlichen Treffen Ende Mai hatte sich die Nasa-Expertengruppe für mehr und bessere Daten zu Beobachtungen von unidentifizierten Objekten ausgesprochen.

Die US-Regierung hatte bereits Anfang des Monats bekannt gegeben, dass eine Webseite für Ufo-Sichtungen eingerichtet wurde. Sie wird vom Verteidigungsministerium betreut. Mit der Website reagiert sie auf die Kritik mehrerer ehemaliger Militärangehöriger. Diese bemängelten etwa, dass viele Sichtungen gar nicht gemeldet würden, weil die Piloten beispielsweise Angst um ihren Job hätte.