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Alemannia Aachen: Ex-Mitglieder packen über Vereinsspitze aus


Machtmissbrauch und Schweigekultur
Alemannia: Ex-Mitglieder packen über Vereinsspitze aus

Von t-online, kk

04.06.2025Lesedauer: 3 Min.
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Sascha Eller und Marcel Moberz (Archivbild): Vor kurzem sind die Mitglieder der Vereinsspitze zurückgetreten. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Justin Alexand)
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Zwei Ex-Mitglieder des Verwaltungsrats von Alemannia Aachen äußern scharfe Kritik. Sie bemängeln fehlende Transparenz und Machtmissbrauch innerhalb der Vereinsführung.

Zwei ehemalige Mitglieder des Verwaltungsrats von Alemannia Aachen erheben im Fan-Podcast "Klömpchenscast" schwere Vorwürfe gegen die ehemalige Vereinsführung der Alemannia. Friedrich Jeschke und Alois Poquett berichten jetzt über ihre Zeit im Kontrollgremium – eine Amtszeit, die mit hohen Erwartungen begann und in Frustration endete.

Sie sprechen von mangelnder Transparenz, fehlender Kontrolle und Machtstrukturen, die ihrer Ansicht nach dringend reformiert werden müssten. Besonders deutlich wird die Kritik an Marcel Moberz, dem Aufsichtsratschef der Alemannia Aachen GmbH. Moberz habe Entscheidungsprozesse dominiert und eine Kultur geschaffen, in der sämtliche Kritik unterdrückt wurde.

Vorwurf: Marcel Moberz hat sämtliche Kritik unterdrückt

Poquett und Jeschke beschreiben detailliert, wie schwer es für sie war, Informationen über die Abläufe in der GmbH zu erhalten. Der Verwaltungsrat, eigentlich als Kontrollgremium des eingetragenen Vereins gedacht, sei systematisch von wichtigen Informationen abgeschnitten worden. "Wir wurden vertröstet und hingehalten", sagt Jeschke. Interne Hinweise auf Probleme, etwa in der Sicherheitsstruktur oder Probleme mit "einzelnen Personen" seien ignoriert oder ausgeblendet worden. Jeschke erinnert sich etwa an ein ehemaliges Verwaltungsmitglied, das antisemitische Hassbotschaften im Netz geteilt hat. Als er darauf hinwies, dass dies eine rote Linie überschreite, habe er von der Vereinsführung einen enormen Gegenwind erfahren.

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Wenn Jeschke von Problemen mit "einzelnen Personen" spricht, spielt er auf die Verstrickungen der Funktionäre mit gewaltbereiten, rechtsextremen Fans an – allen voran der berüchtigte Kevin P., der aktuell wegen versuchten Totschlags und Drogendelikten im Gefängnis sitzt. Dieser pflegte eine enge Beziehung zum Aufsichtsrat, besonders zu Marcel Moberz.

Hintergrund: Verstrickungen von Funktionären und VerwaltungsraT

Jeschke und Poquett: Uns waren die Hände gebunden

Beide Ex-Aufsichtsratsmitglieder, sowohl Jeschke als auch Poquett, sagen in dem Podcast, dass ihnen durch die Machtstrukturen und das mangelnde Kontrollsystem in der Alemannia auch die Hände gebunden gewesen seien. Entscheidungen seien informell getroffen worden, der Aufsichtsrat sei faktisch nicht kontrollierbar gewesen.

Der Bruch kam, als klar wurde, dass das Gremium nicht auf Aufklärung, sondern auf Schadensbegrenzung setzte. In dieser Zeit traten Lübbers, Moberz und vor kurzem dann auch Eller zurück, um Schaden vom Verein fernzuhalten.

Die Rücktritte von Jeschke und Poquett seien eine Konsequenz aus dem Frust über Machtstrukturen gewesen, die ihnen keinen Handlungsspielraum ließ. Beide berichten in dem Podcast über persönliche Angriffe, über Enttäuschung, aber auch über die Erkenntnis, dass sie Teil eines Apparats waren, der sich systematisch gegen Transparenz gewehrt habe.

Forderungen nach struktureller Reform

Poquett fordert deshalb im Podcast die Abschaffung des Aufsichtsrats und eine direkte Unterstellung der GmbH unter das Vereinspräsidium. Nur so ließen sich Machtmissbrauch und intransparente Entscheidungen verhindern. Jeschke plädiert zudem für eine Compliance-Struktur und klare Regeln für das Verhalten und die Verantwortlichkeiten aller Funktionsträger.

Beide sind trotz aller Enttäuschung weiterhin mit dem Verein verbunden, wenn auch nicht mehr in offiziellen Rollen. Ihre Hoffnung: Dass die nächsten 125 Jahre des Vereins durch veränderte Strukturen, eine neue Fehlerkultur und mehr Transparenz geprägt sein werden. "Wenn uns das gelingt, sind wir für die Zukunft gut aufgestellt", sagt Jeschke zum Abschluss.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Reporterin vor Gericht

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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