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Prozess | Tod eines ehemaligen Pastors: Geständnis im zweiten Prozess


Prozess
Tod eines ehemaligen Pastors: Geständnis im zweiten Prozess

Von dpa
Aktualisiert am 13.04.2022Lesedauer: 2 Min.
JustitiaVergrößern des BildesEine Figur der blinden Justitia. (Quelle: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Nach dem gewaltsamen Tod eines früheren Berliner Pastors hat der Prozess gegen einen dritten Verdächtigen mit einem Geständnis begonnen. Er sei mit zwei Komplizen zu dem Senior gefahren, weil sie Geld erbeuten wollten, erklärte der 24-Jährige am Dienstag vor dem Landgericht der Hauptstadt. Der 77 Jahre alte Mann sei zunächst geschubst und geschlagen worden. Er und einer der beiden Männer hätten ihm schließlich ein Kissen auf das Gesicht gedrückt, "damit er nicht mehr schreit". Der Angeklagte nannte zudem den Namen eines vierten mutmaßlichen Komplizen.

Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen Mord. Aus Habgier und um eine Straftat zu verdecken oder zu ermöglichen, sollen mehrere Täter den 77 Jahre alten Rentner Ende Juni 2020 überfallen haben. Der Theologe war einige Tage später tot in seiner Moabiter Wohnung entdeckt worden.

Der aus Rumänien stammende 24-Jährige erklärte weiter, er habe nicht gewollt, dass der Mann stirbt, "aber den Tod in der Situation in Kauf genommen". Bei der Tat sei es ausschließlich um Beute gegangen. Sie hätten gedacht, der Senior sei nicht in der Wohnung. Angaben eines bereits verurteilten Komplizen, wonach das Opfer sexuelle Handlungen verlangt haben soll, seien falsch. "Ich bereue mein Handeln sehr", so der Angeklagte.

Die Staatsanwaltschaft war zunächst von drei Tätern ausgegangen. Erst der nun Angeklagte führte nach seiner Festnahme im November 2021 auf die Spur eines vierten mutmaßlichen Komplizen, der wie die anderen Männer aus Rumänien stammt.

In einem ersten Prozess am Berliner Landgericht waren bereits zwei Angeklagte verurteilt worden. Wegen gemeinschaftlichen Mordes erhielt ein 22-Jähriger eine Jugendstrafe von acht Jahren. Gegen einen 25-Jährigen, der den früheren Pastor im Strichermilieu kennengelernt und den Tipp für einen Überfall gegeben haben soll, ergingen wegen Raubes dreieinhalb Jahre Gefängnis.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Staatsanwaltschaft und die Angeklagten haben jeweils Revision eingelegt.

Der Ex-Pastor sei in der Szene als "reicher Freier" bekannt gewesen und habe sich gegenüber dem 25-Jährigen finanziell großzügig gezeigt, hieß es im ersten Urteil Anfang 2022 nach 37 Prozesstagen. Nur der 25-Jährige habe gewusst oder vermutet, dass es in der Wohnung möglicherweise lohnenswerte Beute geben könnte.

Der 25-Jährige hatte geschwiegen. Seine Anwälte plädierten auf Freispruch. Der 22-Jährige hatte den nun Angeklagten belastet. Sein Anwalt forderte einen Schuldspruch wegen Beihilfe zum Totschlag. Der Prozess gegen den 24-Jährigen wird am 26. April fortgesetzt.

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