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Ex-"Bachelor"-Kandidatin Denise Merten erntet Shitstorm für Anti-Corona-Kaugummi


"Sommerhaus der Stars"
Influencerin wirbt für fragwürdigen Corona-Kaugummi – Shitstorm

Von t-online, pb

Aktualisiert am 19.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Denise Merten und ihre Instagram-Story (Montage): Die Influencerin hat für einen Anti-Corona-Kaugummi geworben.Vergrößern des BildesDenise Merten und ihre Instagram-Story (Montage): Die Influencerin hat für einen Anti-Corona-Kaugummi geworben. (Quelle: Instagram-Montage)
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Ein Kaugummi, der vor Corona schützt? Dafür wirbt die Berliner Influencerin Denise Merten. Dann geht alles ganz schnell.

Die Berliner Influencerin Denise Merten wird von ihren eigenen Fans derzeit im Netz teils scharf angegangen. Die Kritik ihrer Anhänger hat sich an einem Beitrag aus Mertens Instagram-Story entzündet, in dem die 32-Jährige für einen Kaugummi wirbt, der vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen soll.

Merten hatte am Montag den sogenannten "Covid Gum" präsentiert, über den sie ihren rund 287.000 Followern berichtete: "Man kaut 'ne Viertelstunde, und hat dann zwei Stunden voll Schutz." Man könne sich nach tüchtig Kauen also weder mit dem Virus anstecken noch andere damit infizieren, wenn man selbst am Coronavirus erkrankt ist. "Voll krass", findet Merten das. Dazu ein Werbelink: Wer sich über Mertens Beitrag eine Kaugummipackung im Netz bestellte, zahlte der Influencerin so direkt auch noch einen kleinen Obolus.

Einige ihrer Abonnenten sehen das derweil ganz anders: "Wie kann man so widerlich alles für Geld machen, dass man die Gesundheit seiner Follower aufs Spiel setzt?", schreibt ein Nutzer etwa. Eine andere Nutzerin kommentiert etwa unter einem Urlaubsfoto von Merten, die mit Mann Hennig einst im "Sommerhaus der Stars" (RTL) urlaubte, so: "Die Story von Anti-Covid-Kaugummis ist super fahrlässig und gefährlich!"

Tatsächlich ist bislang nicht belegt, dass der Kaugummi, der vom Mannschaftsarzt des Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt mitentwickelt worden war, überhaupt eine Wirkung hat. Der Virologe Alexander Kekulé nannte die Wirksamkeit des Kaugummis, der laut Hersteller zunächst in einer Studie an neun Personen getestet wurde, "natürlich Quatsch".

Zwar sei es denkbar, dass durch das Kaugummikauen an sich die Coronavirus-Last im Mund des Infizierten tatsächlich, wie vom Hersteller behauptet, ein wenig abnimmt – weil die beim Kauen zusätzlich entstehende Spucke die Viren zeitweise direkt in den Magen spült. Doch dies würde nichts daran ändern, wie ansteckend der Kaugummi kauende Corona-Patient dann noch ist.

Alexander Kekulé spottet über Anti-Covid-Kaugummi

Kekulé in seinem Podcast: "Also jetzt stelle ich mir vor, ich hätte irgendwie 1 Milliarde Viruspartikel pro Milliliter im Speichel, das wäre so eine normale Konzentration, wenn man ausscheidet. Und der Kaugummi reduziert es um zehn Prozent. Da habe ich ja überhaupt keinen Unterschied. Ich kann natürlich genauso jeden anstecken, jederzeit."

Doch nicht nur andere infizieren, sondern auch sich selbst anstecken könne man sich trotz Kaugummis wie dem "Covid Gum", so Kekulé weiter: "Die Aufnahme des Virus geschieht beim Einatmen durch die Nase zum großen Teil. Das ist der Nase wurscht, was da im Mund irgendwie gerade gekaut wird." Für den Virologen gibt es nur einen Weg, wie ein Kaugummi beim Schutz vor einer Coronavirus-Infektion helfen kann: "Sie stopfen sich den in die Nase."

Möglicherweise hatte bei Merten am Montagnachmittag dann auch ein Lernprozess eingesetzt: Wenige Stunden nach Veröffentlichung ihrer Werbung für den "Covid Gum" und zahlreichen kritischen Kommentaren ihrer Fans war der strittige Beitrag klammheimlich aus ihrer Story verschwunden. Nun widmete sich Merten lieber wieder dem Verkauf von bunten Sommerkleidern.

Verwendete Quellen
  • mdr.de (PDF): Kekulés Corona-Kompass, Folge 277 als Textversion
  • Instagram-Story von Denise Merten
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