Entschlüsselte Messengerdienste Berlin kassiert Millionen von Kriminellen

Ermittler haben Messengerdienste wie EncroChat entschlüsselt, die von Clan-Kriminellen genutzt wurden. Für die Justiz ist das ein Segen.
Die Organisierte Kriminalität in Berlin könnte weitere hohe Millionenbeträge verlieren. Grund dafür seien die entschlüsselten Chats des Anbieters EncroChat, sagte Justizsenatorin Lena Kreck (Die Linke) in einem Interview mit der "Berliner Morgenpost". Bisher habe man so die Einziehung von 4,6 Millionen Euro an Vermögenswerten rechtskräftig anordnen können.
- Clans nutzten EncroChat: "Das steckte hinter dem WhatsApp für Gangster"
Insgesamt konnten laut der Justizsenatorin durch EncroChat 438 Ermittlungsverfahren erfasst werden. In 69 Fällen kam es demnach zur Anklageerhebung. "14 Verfahren konnten inzwischen rechtskräftig durch Verurteilungen zu langjährigen Haftstrafen abgeschlossen werden", so Kreck zur "Morgenpost". "Es ist ein Geschenk für die Strafverfolgungsbehörden, dass sie diese Daten nutzen können". Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Organisierter Kriminalität und den Ermittlern sei nun zugunsten der Strafverfolgung gekippt.
EncroChat verkaufte ab 2016 modifizierte Android-Handys, auf denen ein eigener, verschlüsselter Messenger installiert war. Der Datenverkehr lief über einen Server der Firma in Frankreich und galt für Behörden als schwer erreichbar. Das Netzwerk wurde darum vor allem von Kriminellen genutzt und von Behörden als "WhatsApp für Gangster" bezeichnet, wie der "Spiegel" berichtete.
- morgenpost.de: "Kreck über Kriminalität: 'Katz-und Maus-Spiel ist gekippt'"
- morgenpost.de: "Berlin zieht von Kriminellen Millionen Euro ein"
- spiegel.de "Großeinsatz gegen die Berliner Unterwelt"