Anklage gegen 28-Jährigen TikToker-Streit über intime Videos endet fast tödlich

Zwei TikToker sollen aneinandergeraten sein, weil der eine intime Videos vom anderen und dessen Freundin besaß. Die Folge: ein Messerangriff.
Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 28-Jährigen erhoben, der einen 31-jährigen Mann im Streit um intime Videos fast getötet haben soll. Das teilte die Behörde am Freitag mit. Er muss sich wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Berlin verantworten.
Der Fall liest sich in der Beschreibung der Behörde abenteuerlich: Der Tatverdächtige und sein späteres Opfer sollen sich gekannt und gemeinsam Videos für TikTok aufgenommen haben. In einem dieser Videos habe der 31-Jährige offenbart, dass er intime Videos und Bilder von dem 28-Jährigen besitze. Eines dieser Videos habe er dem Beschuldigten als Beleg zugeschickt.
Beschuldigter soll Veröffentlichung der Videos befürchtet haben
Die Staatsanwaltschaft schreibt weiter, dass der 28-Jährige befürchtet habe, dass sein Bekannter diese Videos veröffentlichen könnte und somit "seine persönliche Ehre wie auch die Ehre seiner Partnerin" verletzt werden könnte.
Der 31-Jährige, der eigentlich in Paderborn wohne, sei dann Ende Oktober 2021 nach Berlin gereist. Bei einem Zusammentreffen der beiden Männer habe der Beschuldigte mehrfach mit einem Messer auf den Oberkörper und den Hals des Geschädigten eingestochen und ihn damit erheblich verletzt. Dabei solle er den Tod des Opfers billigend in Kauf genommen haben, so die Staatsanwaltschaft.
Im Anschluss habe der Bruder des Geschädigten ein Video von der Tat in den sozialen Medien veröffentlicht. Der mutmaßliche Täter soll sich auf Instagram mit dem Angriff gebrüstet haben.