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Fastenmonat Ramadan beginnt in Berlin: "Wie ein Update für die Seele"


Ramadan beginnt
Kein Essen, kein Sex: "Wie ein Update für die Seele"

Von Jannik Läkamp

Aktualisiert am 23.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Familie während des Ramadans: Für Kinder ist das Fasten ungesund.Vergrößern des Bildes
Eine Familie während des Ramadans: Viele Berliner Muslime freuen sich auf den Fastenmonat. (Quelle: imago/Xinhua)

Am Mittwochabend beginnt für Muslime weltweit der Fastenmonat Ramadan. In Berlin freuen sich viele Muslime schon auf die Zeit des Verzichts.

Zu Beginn des Fastenmonats Ramadan freuen sich viele Muslime in der Hauptstadt auf die Zeit des Verzichts. "Es ist eine Pflicht für mich als überzeugter Moslem", erklärt Mohamed im Gebetsraum der Dar Assalam Moschee in Neukölln. "Ich mache es aber auch sehr gerne", so der 25-Jährige. "Ramadan ist für mich der Monat, in dem ich wieder zu mir selbst finde, meine Disziplin wiederfinde und auch wieder zu Gott finde."

Der Fastenmonat beginnt offiziell an diesem Donnerstag und endet am 21. April. Tagsüber verzichten gläubige Muslime auf Essen und Trinken, aber auch Lügen, Fluchen und Sex sind verboten. Erst nach Sonnenuntergang trifft man sich zum gemeinsamen Fastenbrechen. Besonders ist in diesem Jahr, dass sich Ramadan, die christliche Fastenzeit und Ostern sowie das jüdische Pessach überschneiden.

Ramadan in Berlin: Verzicht – auf Essen, Trinken, Zigaretten und Sex

"Die Vorfreude auf Ramadan ist bei mir jedes Jahr riesig", so Mohamed. "Und ein paar Tage vor dem Ende werde ich richtig traurig, es ist so ein schöner Monat und verbindet die Gemeinde." Dabei sei durchaus nicht einfach, sich in Verzicht zu üben, auf Essen, Trinken, Zigaretten und Sex zu verzichten. "Es ist definitiv schwierig. Aber man kann jede Hürde überwinden, wenn man es im Herzen möchte." Seinen Alltag führt Mohamed auch während des Fastens wie gewohnt weiter, nur eben komplett ohne Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang. "Kein Erbarmen, Sport, Arbeit, alles."

Außerdem gebe der Fastenmonat ihm viel zurück, sagt der 25-Jährige. "Ich tanke meine Energie auf für den Rest des Jahres. Ich merke auch, dass ich im Alltag und beim Sport mehr Power habe. Die Vorfreude auf das Iftar, das Fastenbrechen, ist zusätzliche Motivation. Es tut mir einfach gut, meinem Körper und meiner Seele."

Auch der 38-jährige Ahmad und sein 51-jähriger Freund Mohamed freuen sich auf den Beginn des Ramadan. "Die Fastenzeit ist sehr gut, sie macht mich stark", erklärt Mohamed. Sie stehen vor der Hamidiye-Moschee an der Sonnenallee, kommen gerade vom Gebet.

"Die Maschine in uns muss einmal im Jahr Pause machen"

Um bei der Einhaltung der Fastenzeiten keine Fehler zu machen, hat er sich extra eine App auf sein Handy geladen, die ihm auf die Minute genau Beginn und Ende des Fastentages anzeigt. "Das Fasten fällt mir leicht", erklärt er. "16 Stunden sind nichts, das beruhigt den Magen und hilft gegen Stress. Einfach ein gutes Gefühl."

"Man bekommt auch viel mehr Geduld", ergänzt Ahmad. "Es ist wie ein Update für deinen Körper und deine Seele. Auch wenn es manchmal schwerfällt. Aber die Maschine in uns muss einmal im Jahr eine Pause machen. Das ist für mich der Ramadan."

Dennoch freuen sich Mohamed und Ahmad auf das dreitägige Zuckerfest, das das Ende des Fastens einläutet. "Das sind drei Tage essen, feiern, Urlaub – mit allen Freunden und der ganzen Familie."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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