Zoo Berlin: Elefant Pang Pha schält selbstständig Bananen

Eine Banane ohne Schale essen? Das können nicht nur Menschen. Im Berliner Zoo zeigt die Elefantenkuh Pang Pha ungeahnte Talente.

Elefantenkuh Pang Pha begeistert nicht nur die Gäste des Zoologischen Garten Berlins immer wieder aufs Neue – auch Wissenschaftler sind von den Fähigkeiten des Rüsseltieres verblüfft. Ihre neueste Angewohnheit ist laut einem Forscher der Berliner Humboldt-Universität "einzigartig".

Denn Pang Pha frisst ihre Bananen nicht etwa wie andere Elefanten inklusive der Schale – das 36-jährige Tier ist in der Lage, die Banane vorher zu schälen. Laut einer Studie, die am Ostermontag veröffentlicht wurde, "schält Pha Bananen schneller als Menschen." Dabei bricht sie die Banane mit dem Rüssel auf, schüttelt die Frucht aus der Schale und verspeist sie.

Erstautorin Lena Kaufmann und drei Kollegen haben das Phänomen analysiert und beschreiben es im Fachblatt "Current Biology". Es scheine bei Elefanten sehr selten zu sein. Interessant dabei: Pha zeigt dieses Phänomen nur bei Bananen, die einen bestimmten Reifegrad haben – und zwar lediglich dann, wenn sie bereits gelb-braun sind. Grüne oder gelbe Bananen isst die Elefantenkuh mitsamt der Schale. Braune Bananen lehnt sie grundsätzlich ab.

Hinzu kommt, dass Pha ihren Trick wohl nicht den anderen Elefanten präsentieren möchte. Denn die Forscher haben herausgefunden, dass sie die Bananen nur dann schält, wenn sie sich unbeobachtet fühlt und alleine ist.

Hat der Elefant das Schälen von Menschen gelernt?

Doch wie kommt die Elefantenkuh überhaupt darauf, Bananen schälen zu wollen? Die Forscher der Humboldt-Universität gehen davon aus, "dass sie das Schälen durch Beobachtungslernen vom Menschen gelernt hat." Schließlich sei Pha im Berliner Zoo aufgezogen worden.

Michael Brecht, Professor für Tierphysiologie und Mitautor der Studie, kommt daher gegenüber der britischen Zeitung "Daily Mail" zum Schluss: "Was Pang Phas Bananenschälen so einzigartig macht, ist eine Kombination von Faktoren – Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Individualität und der vermutlich menschliche Ursprung."