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"Letzte Generation": Sommer-Plan der Klimaaktivisten – hier drohen Proteste


Sommerplan der "Letzten Generation"
Aktivisten nehmen nächstes Bundesland ins Visier

Von Yannick von Eisenhart Rothe

Aktualisiert am 24.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Sprechern Carla Hinrichs (rechts) bei einer Blockade der "Letzten Generation" in Berlin:Vergrößern des Bildes
Sprecherin Carla Hinrichs (rechts) bei einer Blockade der "Letzten Generation" in Berlin: Neben großen Kampagnen planen die Klimaaktivisten auch eine Sommerpause. (Quelle: "Letzte Generation")

Ein ausführlicher Plan zeigt, wie es mit den Klimaklebern im Sommer weitergeht. Die Proteste sollen ausgeweitet werden. Im Fokus: Superreiche und Bayern.

Seit April blockieren die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" beinahe täglich Straßen oder gar Autobahnen in Berlin. Die Stimmung in der Stadt ist angespannt. Die Polizei ist im Dauereinsatz, um die Blockaden schnell aufzulösen. Immer wieder werden Autofahrer handgreiflich, greifen die Klimaaktivisten an und zerren sie von der Straße. Wie soll das weitergehen?

Zumindest aus Sicht der Aktivisten gibt es jetzt darauf Antworten. Die "Letzte Generation" hat einen "Plan für 2023" ausgearbeitet, der t-online vorliegt. Daraus geht hervor, wie die Aktivisten ihre Proteste in den nächsten Monaten weiterentwickeln wollen. Und vor allem: wo sie protestieren werden.

Seit April hatte die Gruppe ihre Proteste auf Berlin konzentriert und Aktivisten aus dem ganzen Land in die Hauptstadt eingeladen. Man wolle Berlin "lahmlegen", hieß es, auf unbestimmte Zeit. Mit diesem Fokus ist jetzt Schluss. Auf Telegram lädt die Gruppe zu einer Party ein, um "den vorläufigen Abschluss der zentralen Proteste in Berlin" zu feiern. Das bedeute gleichzeitig den Start in eine "spannende Lokalphase".

Proteste in mehr als 60 Städten geplant

Heißt: Es soll wieder in ganz Deutschland blockiert werden. "Wir kehren in die über 60 Orte zurück, aus denen wir kommen, um dort neue Menschen an die Hand zu nehmen und in den Widerstand zu bringen", steht im "Plan für 2023" der Gruppe.

Für den Sommer haben sich die Klimaaktivisten besondere Aktionen ausgedacht, mit denen sie den Druck auf die Bundesregierung weiter erhöhen wollen. Ab dem 7. August wollen die Aktivisten ihre Proteste auf Bayern konzentrieren, also kurz nach dem dortigen Start der Sommerferien am 31. Juli. "100 für Bayern" heißt die Kampagne. Man trage den Protest dahin, wo die Verdrängung besonders stark sei. Bayern war in der Vergangenheit hart gegen die Proteste der "Letzten Generation" vorgegangen und hatte Klima-Blockierer teilweise wochenlang in Präventivhaft genommen.

Das Risiko, in Bayern im Gefängnis zu landen, will die "Letzte Generation" jetzt wieder eingehen. Man suche für die Kampagne "Einhundert Menschen, die als Vorbild vorangehen", heißt es im Plan der Gruppe. Man wolle, dass sich Regierungen und Gerichte die Frage stellen, ob man politisch umsteuere oder lieber diejenigen ins Gefängnis sperre, "die uns alarmieren".

Kampagne gegen "Superreiche"

Vorher, ab dem 5. Juni, will die "Letzte Generation" außerdem eine Kampagne gegen "Superreiche" starten. Man werde "in den nächsten Wochen an die Symbole des modernen Reichtums gehen" und die Aufmerksamkeit auf "die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken".

In ihren Plan hat die "Letzte Generation" aber auch eine Art Sommerpause eingebaut. Vom 15. Juli bis zum 6. August steht eine sogenannte "Gemeinschaftszeit" auf dem Plan der Klimakleber. In dieser Zeit wollen die Aktivisten "den festen Griff etwas lockern". Die Arbeitsgruppen und das während der Blockaden viel beschäftigte Presseteam sollen pausieren. Man wolle die Zeit nutzen, um die "Akkus wieder aufzuladen", heißt es. Zudem sollen während dieser Phase auch die Gemeinschaft gestärkt und bei lokalen Treffen neue Aktivisten hinzugewonnen werden.

Rückkehr nach Berlin im Herbst: "Wir holen uns die Demokratie zurück"

Im Herbst will die "Letzte Generation" ihre Proteste dann abermals zentral in die Hauptstadt bringen. Und kündigt das mit großen Worten an. "Ab dem 13. September strömen wir alle zum sozialen Wendepunkt nach Berlin", heißt es im Plan der Gruppe. Und weiter: "Die Gesellschaft erhebt sich. Wir holen uns die Demokratie zurück."

Neben den Straßenblockaden wollen die Klimaaktivisten auch ihre Protestmärsche weiter intensivieren. Ziel sei es, bis zum 14. Juli bundesweit in mehreren Städten Protestmärsche mit mehr als 100 Teilnehmern zu veranstalten.

Verwendete Quellen
  • "Plan für 2023" der "Letzten Generation"
  • Ankündigung in einer öffentlichen Telegramgruppe der "Letzten Generation"
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