Tesla-Fabrik Grünheide entlässt Hunderte Mitarbeiter und streicht Schichten

Risse in der heilen Tesla-Welt? In Grünheide müssen Hunderte Leiharbeiter gehen. Der Autobauer relativiert die Maßnahmen.

Der US-Autobauer Tesla entlässt Hunderte Leiharbeiter, die in der Fabrik im brandenburgischen Grünheide eingesetzt waren. Außerdem werden einige Schichten gestrichen. Das berichten das Magazin "Business Insider" und der RBB.

"Business Insider" berichtet davon, dass die Tesla-Fabrik in Grünheide offenbar in der Krise stecke. Der Autohersteller selbst relativiert die Maßnahmen. "Die Gigafactory Berlin-Brandenburg befindet sich weiterhin erfolgreich im Hochlauf", teilte das Unternehmen am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit.

Beim Hochlauf seien wie branchenüblich Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer eingesetzt worden. "Diese Dienstleistung wird zukünftig weiterhin benötigt, jedoch in einem geringeren Umfang." Eine Größenordnung gab das Unternehmen selbst nicht an. Tesla werde aber auch weiterhin mit einer großen Anzahl Leiharbeiter weiterarbeiten.

"Sonderschichten werden nicht benötigt"

Der US-Autobauer nahm in Grünheide bei Berlin auch Sonderschichten an Samstagen heraus. "Die außerplanmäßigen Sonderschichten für das zweite Quartal werden nicht benötigt, da wir unsere Produktionsziele auch ohne die zusätzliche Samstagsarbeit erreichen werden", teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.

Das Portal "Business Insider" schrieb unter Verweis auf eine interne Mail, die Tesla-Fabrikleitung habe angekündigt, Sonderschichten im zweiten Quartal zu streichen. Außerdem solle es nur zweieinhalb statt drei reguläre Arbeitsschichten in der Fabrik geben. Insider hätten berichtet, dass in der Fabrik eine niedrige bis mittlere dreistellige Zahl an Leiharbeitern entlassen werden solle.

Ziel bisher nicht erreicht

Tesla stellt seit vergangenem März in Grünheide bei Berlin Elektroautos her. Das Ziel der ersten Ausbaustufe, 500.000 Autos pro Jahr zu produzieren, wurde bisher noch nicht erreicht. Tesla fertigt mit rund 10.000 Beschäftigten pro Woche etwa 5000 Fahrzeuge, das sind hochgerechnet 250.000 im Jahr.

Das Unternehmen will das Werk ausbauen und die Kapazität auf eine Million Autos im Jahr verdoppeln. Naturschützer haben Bedenken gegen einen Ausbau, weil die Fabrik teils im Wasserschutzgebiet liegt.