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Drug-Checking in Berlin schon zum Start überlastet


Tests auf Verunreinigungen
Drug-Checking in Berlin gestartet – und schon überlastet

Von Yannick von Eisenhart Rothe

29.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Mann zieht Kokain von einem Tisch (Symbolbild): Die Droge wird häufig durch gefährliche Zusätze gestrecktVergrößern des Bildes
Mann zieht Kokain von einem Tisch (Symbolbild): Die Droge wird häufig durch gefährliche Zusätze gestreckt

Das neue Drug-Checking-Programm in Berlin ist schon zum Start überlastet. Wann es ausgebaut wird, ist noch unklar. Schon zu Jahresbeginn gab es viele Drogentote in der Hauptstadt.

Seit Anfang Juni läuft das neu eingeführte Drug-Checking in Berlin. Wer Drogen konsumiert, kann sie dort vorher chemisch analysieren und auf Verunreinigungen testen lassen. Die Nachfrage ist hoch: Wie der RBB berichtet, konnten bisher nur etwa ein Drittel der eingereichten Proben angenommen werden.

Auf t-online-Anfrage teilt die zuständige Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege mit, dass an den ersten drei Sprechstungentagen des Drug-Checkings insgesamt 120 Proben entgegengenommen wurden. In acht der Proben seien gesundheitsgefährdende Verunreinigungen festgestellt worden, etwa Tetramisol in Kokain. Das ist ein bekanntes Streckmittel, was bei regelmäßigem Konsum potenziell lebensgefährlich sein kann.

"Dem Ergebnis der Beratungen können wir nicht vorgreifen"

Soll das Drug-Checking aufgrund der hohen Nachfrage ausgebaut werden? Das ist laut Senatsverwaltung noch unklar. Im Koalitionsvertrag von SPD und CDU steht, dass das Projekt schnell evaluiert und perspektivisch erweitert werden. Die Senatsverwaltung verweist auf die aktuell noch laufenden Haushaltsplanungen. "Dem Ergebnis der Beratungen können wir nicht vorgreifen."

Gefährliche Drogen machen aktuell bundesweit Schlagzeilen. Die besonders starken Ecstasy-Tabletten mit dem Namen "Blue Punisher" soll für die tödliche Überdosis einer 13-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern geführt haben. In Rathenow in Brandenburg starb am Wochenende eine 15-Jährige ebenfalls an einer Überdosis.

54 Drogentote in nur zwei Monaten

Die Senatsverwaltung teilt mit, dass es in Berlin allein im Januar und im Februar 2023 bereits 54 Drogentote gegeben habe. Ob darunter auch Minderjährige waren, teilte die Verwaltung nicht mit. Genauere Daten zu den Opfern oder aktuellere Zahlen lägen derzeit nicht vor.

Die Zahl der in Berlin erfassten Drogentoten in der Polizeilichen Kriminalstatistik steigt seit Jahren kontinuierlich an. Im Jahr 2011 waren noch 114 Tote gezählt worden, im Jahr 2022 hat sich diese Zahl mit 230 mehr als verdoppelt.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege
  • rbb-online.de: "Nachfrage nach Drug-Checking in Berlin größer als Angebot"
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