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Wölfe nahe Berlin: Das sollten Sie bei einer Begegnung unbedingt beachten


Sichtungen kurz vor Stadtgrenze
Wölfe nähern sich Berlin – das sollten Sie bei einer Begegnung nicht tun


Aktualisiert am 06.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Wölfe in Deutschland: Ein Experte gibt Tipps, wie sie sich bei einer Begegnung verhalten sollten. (Quelle: t-online)

Wölfe sind in Brandenburg schon längst keine Seltenheit mehr. Nun nähern sie sich aber der Berliner Stadtgrenze – unweit der Pfaueninsel gab es Sichtungen.

Im Nachbarland Brandenburg mehren sich die Meldungen über Wölfe in der Nähe der Hauptstadtgrenze. Für Förster und Jagdverbände ist das nichts Neues – doch wie sollten sich unwissende Passanten bei Wolfskontakt verhalten, und besteht eine Gefahr für Hunde, die besten Freunde des Menschen?

Das stark bewaldete Bundesland hat die weltweit höchste Wolfsdichte, sagt Kai Hamann, Geschäftsführer des Landesjagdverbands Brandenburg t-online am Telefon. Um die 1.000 Wölfe hätten sich mittlerweile in Brandenburg angesiedelt, in fast allen Regionen finde man Rudel.

Bei Kontakt mit Wölfen: "Niemals weglaufen"

So soll es nun auch im Königswald in der Nähe des Sacrower Sees der Fall sein, kaum zwei Kilometer von Berlins Süd-West-Spitze entfernt. Wie der "Tagesspiegel" schreibt, habe Jäger Boris Plaß auf Bildern seiner Wildtierkamera einen Wolf gesehen. Und auch die "Bild" berichtet von mehreren Meldungen, die beim zuständigen Jagdpächter von Hundehaltern eingingen.

Im Königswald scheint es die Raubtiere also zu geben, doch wie soll man sich bei Kontakt mit einem solchen Geschöpf verhalten? "Niemals weglaufen", sagt Kai Hamann. Man solle stattdessen versuchen, die Wölfe zu verscheuchen, indem man beispielsweise mit den Armen wedelt.

Und Hunde? Die sollten vorsichtshalber an die Leine genommen werden. Wie der Geschäftsführer des Jagdverbands sagt, gab es schon mehrere Angriffe auf die Haustiere, darunter auch auf einige Jagdhunde.

Wölfe stehen unter besonderem Schutz durch Richtlinie

Dass sich die Wölfe zunehmend der Stadt näherten und in diese bereits auch teils vordrangen, sei allerdings nicht verwunderlich – die einzige Gefahr für die Tiere seien nur noch die Straßen mit den Autos. Menschen stellen für sie keine Bedrohung dar.

Getötet werden dürfen Wölfe nur in Ausnahmefällen. Mit der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) stehen die Raubtiere unter besonderem Schutz. Lediglich sogenannte "Problemwölfe" dürfen aus triftigem Anlass "entnommen" werden, sagt Hamann. In diesem Jahr war das bisher drei- bis viermal der Fall.

In Brandenburg ist die Wolfsichtung nun also eher die Regel als die Ausnahme. Morgens sehe Hamann häufig einen Wolf über die Straße laufen. In Berlin ist das noch nicht der Fall, hier kann man nur in den Randbezirken einen Wolfsbesuch erleben. Wer die Wildtiere treffen will, muss sich also raus in die Brandenburger Wälder trauen.

Neue Wolfsrudel bilden sich, wenn die männlichen Jungtiere mit etwa zwei Jahren von ihren Müttern verstoßen werden und sich selbst Gefährten suchen müssen. Ob sich im Königswald aber tatsächlich ein neues Rudel ansiedelt, bezweifelt Potsdams Wolfsbeauftragter im Gespräch mit der "Bild" – für ein neues Revier sei der Königswald zu klein.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Kai Hamann, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Brandenburg e.V.
  • nabu.de: Wölfe im Recht
  • tagesspiegel.de: Im Wald bei Sacrow ist ein Wolf unterwegs
  • bild.de: Wölfe in Potsdamer Naherholungsgebiet
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