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Antisemitische, homophobe Anschläge in Berlin: Ermittlungen nach Festnahme


Täter verrät sich unfreiwillig
Weitere Ermittlungen nach Festnahme wegen antisemitischer Anschläge

Von t-online, mpr

Aktualisiert am 17.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Verbrannte Bücher in der ausgebrannten Bücherbox in der Nähe des Mahnmals "Gleis 17" am berliner S-Bahnhof GrunewaldVergrößern des BildesEine abgebrannte Bücherbox am Berliner S-Bahnhof Grunewald. (Quelle: Fabian Sommer)
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Nach antisemitischen und homophoben Anschlägen in Berlin hat die Polizei einen 63-jährigen geständigen Mann festgenommen. Nun soll dieser offenbar auf eine mögliche psychische Beeinträchtugung hin untersucht werden.

Die Polizei hat einen Mann festgenommen, der an homophoben und antisemitischen Anschlägen auf verschiedene Erinnerungsstätten und Einrichtungen in Berlin beteiligt gewesen sein soll. Das bestätigte die Berliner Polizei in einer gemeinsamen Erklärung mit der Berliner Staatsanwaltschaft. Der 63-Jährige habe die Taten gestanden. Er sei am Mittag an seiner Wohnadresse im Berliner Ortsteil Baumschulenweg angetroffen und festgenommen worden.

Nun soll laut eines Sprechers der Staatsanwaltschaft die Frage geklärt werden, ob der Mann eine psychische Beeinträchtigung haben könnte, die bei den Taten möglicherweise eine Rolle gespielt hat. Momentan sitzt er in Untersuchungshaft.

Bei seiner Verhaftung wurde dem Verdächtigen offenbar eine von ihm im Frühjahr begangene Tat zum Verhängnis. Damals hatte er Wahlplakate unter anderem mit homophoben Kommentaren beschmiert, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage von t-online mitteilt.

Staatsanwaltschaft geht nicht von Trittbrettfahrer aus

Dabei habe er ein Synonym verwendet, mit dem er in den aktuellen Fällen ein Bekennerschreiben unterzeichnet haben soll und das der Staatsanwaltschaft nach den damaligen Ermittlungen bekannt gewesen sei. Dieses Synonym sei jedoch noch nicht öffentlich bekannt gewesen, weshalb die Staatsanwaltschaft nicht von einem Trittbrettfahrer ausgehe, so der Behördensprecher.

Am vergangenen Wochenende soll der Verdächtige am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Tiergarten Zettel angebracht haben, auf denen ein abgewandeltes homosexuellenfeindliches Bibelzitat stand. Laut der Polizei soll er auch versucht haben, einen Brandanschlag auf das Mahnmal zu verüben, jedoch ohne Erfolg.

Am frühen Montagmorgen wurde zudem eine Schaufensterscheibe eines Vereins lesbischer Frauen in Neukölln zerstört und ein Brandsatz in die Räumlichkeiten geschleudert. Auch hier wurde ein Flugblatt mit dem Bibelzitat gefunden.

Staatsschutz sucht Zeugen von Anschlag im Grunewald

Am S-Bahnhof Grunewald wurde eine Bücherbox am Holocaust-Mahnmal "Gleis 17" in Brand gesteckt. Nach der Attacke wurde offenbar das besagte antisemitische Bekennerschreiben gefunden. In diesem Fall sucht der Staatsschutz laut Polizei und Staatsanwaltschaft noch nach Zeugen.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit der Berliner Staatsanwaltschaft
  • Pressemitteilung der Berliner Staatsanwaltschaft und der Berliner Polizei
  • Nachrichtenagentur dpa
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