Berlin: Obdachlosenambulanz am Zoo muss teilweise schließen – Senat spart ein

Die große Koalition in Berlin will bei der Versorgung Obdachloser sparen. Eine Ambulanz muss teilweise schließen, einer Wohnung droht das Aus.

Muss die Obdachlosenambulanz am Zoo zeitweilig schließen? Das befürchtet zumindest die Berliner Caritas. Der RBB hat als Erster darüber berichtet.

Danach drohen der Ambulanz künftig zwei wöchentliche Schließtage. Die ebenfalls von der Caritas betriebene Krankenwohnung für Wohnungslose mit 20 Plätzen in Moabit stehe ganz vor dem Aus, weil die Besetzung rund um die Uhr nicht mehr gewährleistet werden könne.

Die Wohnung in Moabit hat rund um die Uhr auf

Die Caritas begründet ihre Sorge mit dem Haushaltsentwurf des CDU/SPD-Senats. Der sieht für die Ambulanz am Zoo erhebliche Kürzungen vor. Statt aktuell 420.000 Euro sind für das nächste Jahr nur noch 346.560 Euro vorgesehen, für 2025 sind 371.290 Euro eingeplant.

Die Krankenwohnung in Moabit wird bisher mit 1,1 Millionen Euro unterstützt. Die kommenden Jahre sollen es nur noch rund 900.000 Euro werden. Da sich in einer 24/7-Einrichtung die Öffnungszeiten nicht reduzieren ließen, stehe die Krankenwohnung damit vor der Schließung, heißt es bei der Caritas.

Die Linke nennt die Kürzungen ein "Armutszeugnis"

Dem RBB zufolge werden die Kürzungspläne von der Gesundheitsverwaltung bestätigt. Man "bedauere" die Kürzungen, sie seien aber im Rahmen der Sparvorgaben notwendig, zitiert der Sender eine Sprecherin von Gesundheitssenatorin Ina Czyborra, (SPD). In Zeiten der Schuldenbremse sei der Senat gezwungen, an einigen Stellen weniger Mittel zur Verfügung zu stellen.

Tobias Schulze, Gesundheitspolitiker der Linken, hält das Sparen bei der Versorgung von Obdachlosen und Drogenabhängigen für ein "Armutszeugnis".