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Berlin: Jüdischer Mann offenbar von Anti-Israel-Demo verwiesen


An der Freien Universität in Berlin
Anti-Israel-Demo: Mann angeblich verwiesen, weil er Jude ist

Von t-online, mpr

Aktualisiert am 03.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Studenten nehmen an einer Kundgebung für Palästina mit einem Banner "Stop the genocide in Gaza" an teilVergrößern des BildesDemonstrantinnen mit Banner: In Berlin hat ein Mann angeblich wegen seiner Religion eine Pro-Palästina-Kundgebung verlassen sollen. (Quelle: Fabian Sommer)
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In Berlin haben am Freitag Dutzende Personen an einer pro-palästinensischen Kundgebung teilgenommen. Ein junger Mann wurde der Veranstaltung verwiesen – angeblich, weil er Jude sei.

Bei einer propalästinensischen Kundgebung an der Freien Universität (FU) in Dahlem ist ein junger Mann jüdischen Glaubens zum Verlassen der Veranstaltung aufgefordert worden – angeblich aufgrund seiner Religion. Mit diesen Worten jedenfalls zitiert ein Reporter der "Bild" den Mann. Der Reporter veröffentlichte das Zitat auf der Plattform X (vormals Twitter).

Er habe nur die Kundgebung verfolgen wollen, sagte der Mann in einem Video, das der "Bild"-Reporter ebenfalls auf X geteilt hat. Dann jedoch seien zwei Personen auf ihn zugekommen und hätten ihn der Kundgebung verweisen wollen. Das Video zeigt tatsächlich zwei Personen in gelben Warnwesten, die den Mann zum Verlassen der Veranstaltung auffordern. Die beiden sind zudem auf den Aufnahmen zu hören: Sie seien Ordner, deren Recht es sei, so vorzugehen.

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Das Berliner Versammlungsfreiheitsgesetz sieht in der Tat vor, dass eine Versammlungsleitung Personen von einer Veranstaltung ausschließen darf. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Betroffene die Versammlung "erheblich stören". Das ist zumindest auf den Bildern des "Bild"-Reporters nicht zu sehen.

Schwere Anschuldigungen gegen den verwiesenen Mann

Allerdings erhebt "Klasse gegen Klasse", nach eigenen Angaben Zeitung der Arbeiter und Linken, schwere Vorwürfe gegen den von der Kundgebung ausgeschlossenen Mann. Dieser habe Teilnehmer der Veranstaltung als Nazis bezeichnet und sei gegenüber Ordnern handgreiflich geworden. Der Verweis habe nichts mit Glauben oder Herkunft zu tun gehabt.

Die Freie Universität reagierte am Freitag auf der Plattform X auf die Pro-Palästina-Kundgebung. Diese sei bei der Hochschule nicht angemeldet und auch nicht genehmigt worden.

DGB und FU distanzieren sich von Pro-Palästina-Kundgebung

Auch der Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) schaltete sich am Nachmittag in die Debatte ein. Auf den Warnwesten der beiden angeblichen Ordner prangte das Logo des DGB. Dieser distanzierte sich von dem Duo: "Das sind nicht unsere Leute. Die sind weder in unserem Auftrag, noch in unserem Namen unterwegs. Wir distanzieren uns vom Terror der Hamas", teilte der DGB auf X mit. Der DGB Berlin-Brandenburg teilte mit, er würde rechtliche Schritte gegen die Ordner prüfen. Deren Westen seien Fälschungen.

Auch das Jüdische Forum teilte auf X ein Video, das Teilnehmer der Pro-Palästina-Kundgebung zeigt. Darin sind antiisraelische Sprechchöre zu hören. Die Menge skandiert "Von Dahlem bis nach Gaza – Yallah Intifada". Als Intifadas werden zwei Phasen im Nahostkonflikt bezeichnet, während derer palästinensische Aufstände gegen die israelische Besatzung im Westjordanland und Ost-Jerusalem stattfanden.

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Bei der Kundgebung am Freitag fielen auch zwei Frauen auf, die ein israelfeindliches Transparent in den Händen hielten. "Stoppt den Genozid" stand darauf in englischer Sprache. Auf einem anderen Banner stand, ebenfalls in englischer Sprache, ein Aufruf zum Waffenstillstand. Es wurden zudem Palästina-Flaggen geschwenkt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • twitter.com: Tweets von @ISefat
  • twitter.com: Tweet von @dgb_news
  • twitter.com: Tweet von @DGB_Berlin_BRB
  • twitter.com: Tweet von @FU_Berlin
  • twitter.com: Tweet von @KGK_News
  • twitter.com: Tweet von @JFDA_eV
  • gesetze.berlin.de: Versammlungsfreiheitsgesetz Berlin
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