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Berlin | Görlitzer Park: Prozess um Vergewaltigung droht zu platzen


"Nicht einfache Zeugin"
Prozess um Vergewaltigung im Görli droht zu platzen

Von dpa
12.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Berlin: Ein Angeklagter sitzt zu Beginn des Prozesses um eine mutmaßliche Vergewaltigung im Görlitzer Park vor Gericht. Weil sich das mutmaßliche Opfer aus Georgien weigert, sich in Berlin vernehmen zu lassen, droht der Prozess zu platzen.Vergrößern des BildesBerlin: Ein Angeklagter sitzt zu Beginn des Prozesses um eine mutmaßliche Vergewaltigung im Görlitzer Park vor Gericht. Weil sich das mutmaßliche Opfer aus Georgien weigert, sich in Berlin vernehmen zu lassen, droht der Prozess zu platzen. (Quelle: dpa)
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Der Prozess um eine mutmaßliche Vergewaltigung im Görlitzer Park steht auf der Kippe. Der Grund: Das mutmaßliche Opfer weigert sich, vor Gericht auszusagen.

Nachdem die Nebenklägerin am Montag nicht als Zeugin erschienen war, ist noch offen, ob das Verfahren zunächst ausgesetzt wird oder ob das Berliner Landgericht ohne eigene Vernehmung der Zeugin zu einer Entscheidung kommt. Der Vorsitzende Richter Thilo Bartl bat den Anwalt der Frau aus Georgien, noch einmal Kontakt mit der "nicht einfachen Zeugin" aufzunehmen und mit ihr über mögliche Konsequenzen zu sprechen.

Ursprünglich sollte die Nebenklägerin am Montag, dem vierten Verhandlungstag, befragt werden. Kurz vor dem Wochenende sagte sie jedoch ab. Sie habe sich überfordert gefühlt, erklärte ihr Anwalt Roland Weber im Prozess. Sie habe ihm mitgeteilt, dass sie wahrscheinlich über die deutsche Botschaft in Tiflis vernommen werden wolle. "Ohne die Zeugin kann sich das Gericht keinen Eindruck machen", sagte Weber am Rande. Sollte eine Vernehmung nicht möglich sein, wäre aus seiner Sicht "ein Freispruch zwingend".

Das Gericht stellte mehrere Varianten in den Raum. Möglich sei, ein Rechtshilfeersuchen an Georgien zu stellen, um eine Zeugenaussage der Frau in der Deutschen Botschaft anzustreben. Ein solches Verfahren könne aber sechs Monate und länger dauern, so der Richter. Zudem sei die Antwort ungewiss. Eine andere Möglichkeit wäre, das Verfahren auszusetzen. In diesem Fall müsse geprüft werden, ob es noch genügend Gründe gebe, die Angeklagten in Haft zu halten. Eine dritte Variante sei, die Vernehmung der Zeugin bei der Polizei "und das Verfahren alsbald zu beenden", sagte Bartl. Am nächsten Termin am Donnerstag (15. Februar) halte er fest, "in der Hoffnung, dass wir mehr wissen".

Handyvideo soll Angeklagte entlasten

Angeklagt sind drei Männer im Alter von 22 und 23 Jahren. Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft ihnen besonders schwere Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung und besonders schweren Raub vor. Laut Anklage sollen die Männer mit somalischer und guineischer Staatsangehörigkeit am frühen Morgen des 21. Juni 2023 ein Ehepaar überfallen und die damals 27 Jahre alte Frau vergewaltigt haben. Der Fall hatte eine Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen in dem Park ausgelöst.

Im Mittelpunkt steht seit Prozessbeginn ein Handyvideo, über dessen Beweiskraft sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung streiten. Die etwa sieben Sekunden lange Sequenz soll von einem der drei Angeklagten aufgenommen worden sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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