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Berlin: So verlief die Festnahme der RAF-Terroristin Daniela Klette


Zielfahnder sagt im Prozess aus
So verlief die Festnahme der RAF-Terroristin Daniela Klette

Von dpa, t-online, mpr

06.05.2025 - 16:41 UhrLesedauer: 2 Min.
Daniela Klette, ehemaliges Mitglied der militanten deutschen linksradikalen Gruppe Rote Armee Fraktion (RAF), nimmt an einem weiteren Prozesstag vor dem Oberlandesgericht Celle teil. Klette war ein Mitglied der "dritten Generation" der Roten Armee Fraktion, einer linken Terrorgruppe, die in den 1980er und 90er Jahren für politisch motivierte Morde, Entführungen und Anschläge, aber auch für Supermarkt- und Geldtransportüberfälle in den 2000er Jahren verantwortlich war. In diesem Prozess ist sie wegen bewaffneten Raubüberfalls angeklagt. Zwei ihrer Komplizen sind noch auf der Flucht.Vergrößern des Bildes
Daniela Klette vor Gericht in Celle: Die frühere RAF-Frau lebte jahrzehntelang unerkannt im Untergrund. (Quelle: Fabian Bimmer)
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Nach über 30 Jahren im Untergrund wird die Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette vor einem guten Jahr festgenommen. Einem Zielfahnder ist dabei wohl nicht sofort klar, wen er da vor sich hat.

Es hat eine ganze Weile gedauert, ehe die Berliner Polizei ganz sicher wusste: Ihr war die seit über drei Jahrzehnten untergetauchte Daniela Klette ins Netz gegangen. Wie ein Zielfahnder des niedersächsischen Landeskriminalamts im Prozess gegen die frühere RAF-Terroristin schilderte, habe es sich bei der Überprüfung von deren Wohnung in der Kreuzberger Sebastianstraße für ihn zunächst um eine Routinekontrolle gehalten.

Der Zielfahnder hatte demnach die Adresse in der Sebastianstraße in Berlin-Kreuzberg von einem Capoeira-Meister erhalten. Es gab Hinweise, dass ein früheres Mitglied in dem Verein für brasilianische Tanzkunst namens Claudia die gesuchte Ex-Terroristin und mutmaßliche Räuberin sei. Diese Claudia soll den Vereinsbeitrag in dem Tanzklub immer in bar gezahlt haben.

Erst auf der Polizeiwache dämmert es dem Zielfahnder

Klette hatte laut Aussage des Zeugen zunächst ihre Wohnungstür in dem Mietshaus für die klopfenden Polizisten geöffnet, die Tür aber nochmal geschlossen, um ihren bellenden Hund wegzusperren. Zudem bat sie darum, vor der Fahrt zur Identitätsfeststellung auf die Polizeiwache, auf die Toilette gehen zu können, was ihr gestattet wurde. In ihrem italienischen Ausweis stand der Name Claudia Bernardi.

Zu diesem Zeitpunkt war dem Zielfahnder offenbar noch nicht klar, dass es sich bei der grauhaarigen Frau mit dem Zopf um die seit über drei Jahrzehnten flüchtige Klette handelte. Erst in der Warteschlange auf der Polizeiwache habe er dies geahnt, sagte der 42 Jahre alte Polizeibeamte in der Verhandlung. "Es ärgert mich selber."

"Ich bin Daniela Klette von der RAF. Ich bin festgenommen"

Klette habe sich dann erkundigt, ob ihre Mutter noch lebe und nach ihrer Schwester gefragt. Zudem sei es darum gegangen, wer sich um ihren Hund kümmern könne. Die Festnahme sei erst nach der Identitätsfeststellung erfolgt, die sehr lange gedauert habe, betonte der LKA-Beamte. Auf dem Weg durch den Wartebereich im Polizeigebäude Kreuzberg habe sie sinngemäß gerufen: "Ich bin Daniela Klette von der RAF. Ich bin festgenommen."

Klette ist wegen einer Serie von Raubüberfällen unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagt. Sie wird der dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion zugerechnet. Ihre mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg sind noch auf der Flucht. Aus Sicherheitsgründen wird nicht in Verden, sondern im Oberlandesgericht Celle verhandelt. Klette weist die Anklagevorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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