Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Halbnackte Frauen vor Lkws Werberat rügt Berliner Logistiker wegen sexistischer Werbung

Ein Berliner Unternehmer wirbt mit leicht bekleideten Frauen vor ihren Lastwagen – ohne jeden Bezug zur Dienstleistung. Der Werberat sieht darin eine Herabwürdigung.
Wegen sexistischer Werbung ist die Berliner Pekeag GmbH vom Deutschen Werberat öffentlich gerügt worden. Das Logistikunternehmen hat auf seiner Webseite mehrere Bilder veröffentlicht, auf denen drei Frauen in Reizwäsche und High Heels vor Lastwagen posieren. Auch auf der Facebook-Seite des Unternehmens sind die Aufnahmen zu sehen.
Wie aus der Rüge vom 15. Mai 2025 hervorgeht, sei ein sachlicher Bezug zur beworbenen Dienstleistung nicht erkennbar – stattdessen würden die Frauen rein auf ihre sexuelle Ausstrahlung reduziert, so der Werberat.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Models in Babydolls und High Heels
Auf zwei der beanstandeten Motive sind die Frauen einmal vor zwei Lkws der Marke Iveco und einmal auf einem gelben Fahrzeug des Typs Eurocargo abgebildet. Die Aufnahmen wirken aufwendig inszeniert, mit gezielter Beleuchtung und Posen, die die Körper der Frauen in Szene setzen. Nach Ansicht des Werberats lässt die Darstellung der Models in Babydolls, Bodysuits und High Heels "keinen nachvollziehbaren Anlass" erkennen.
Laut deren Verhaltensregeln verstoßen solche Darstellungen gegen Ziffer 4 und 5: Personen dürfen nicht auf ihre Sexualität reduziert oder als visuelle Reize ohne Bezug auf die beworbenen Leistung dargestellt werden. Auch das Setzen von "übertrieben herausgestellter Nacktheit", so die Richtlinien, kann eine Herabwürdigung darstellen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Trotz Rüge: Berliner Transportunternehmen hält an Werbung fest
Pekeag beschreibt sich selbst auf seiner Webseite als "Partner für Transportlösungen" mit über 150 Mitarbeitern und Sitz in Berlin. Der Fokus liege auf Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und nachhaltigen Geschäftsbeziehungen. Warum diese Firmenphilosophie mit Unterwäschebildern illustriert werden soll, bleibt offen. Auf eine Anfrage des Werberats hat das Unternehmen bislang nicht reagiert. Auch eine t-online-Anfrage ist noch unbeantwortet.
Anders als die meisten Unternehmen, die auf Kritik durch den Werberat schnell mit Änderungen reagieren, habe Pekeag die Werbung laut Gremium weder entfernt noch überarbeitet. Der Werberat betont, dass öffentliche Rügen ein seltenes Mittel seien – doch wenn der Dialog scheitere, bleibe keine andere Möglichkeit.
- werberat.de: Pressemitteilung des Deutschen Werberats vom 15. Mai 2025
- werberat.de: Werbekodex
- pekeag.com: Webseite der Pekeag GmbH
- facebook.com: Fotos und Beiträge der Pekeag GmbH