Kulturpolitik in Berlin Neue Kultursenatorin kritisiert Vorgänger Chialo

Berlins neue Kultursenatorin Wedl-Wilson geht auf Distanz zu ihrem Vorgänger Chialo. Sie bemängelt fehlenden Dialog mit Kulturschaffenden bei Kürzungen.
Berlins neue Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson hat sich von der Arbeit ihres Vorgängers Joe Chialo (CDU) distanziert. "Eine Zusammenarbeit mit Herrn Chialo hat es in diesem Sinne nie gegeben", sagte die parteilose Politikerin dem "Spiegel". Wedl-Wilson war zuvor unter Chialo als Kulturstaatssekretärin tätig.
Die 54-Jährige kritisierte besonders den Umgang mit den geplanten Kürzungen im Berliner Kulturhaushalt. "Ich glaube, der Schock resultierte einerseits aus der Höhe des Betrags und andererseits aus fehlendem Dialog und mangelhafter Kommunikation", sagte sie.
Austausch habe "nicht angemessen stattgefunden"
Der schwarz-rote Senat hatte im vergangenen Jahr Einsparungen im Landeshaushalt 2025 beschlossen, die auch den Kulturbereich betreffen. Für 2026/2027 sind weitere Kürzungen geplant. Dies hatte zu lautstarken Protesten in der Berliner Kulturszene geführt.
Wedl-Wilson betonte, dass die Kulturschaffenden grundsätzlich bereit seien, ihren Beitrag zu leisten, wenn der gesamte Haushalt schrumpfe. "Doch diese Auseinandersetzung, dieses Austauschen mit den Akteurinnen und Akteuren habe nicht angemessen stattgefunden", kritisierte sie.
Die gebürtige Britin wurde kürzlich als neue Kultursenatorin vereidigt. Sie gilt als erfahrene Kulturmanagerin und Kennerin der Berliner Kulturszene. Vor ihrem Wechsel in die Senatsverwaltung im April 2023 war Wedl-Wilson unter anderem Rektorin der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler.
- Nachrichtenagentur dpa
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