Aktion in Berlin Aktivisten verteilen Fake-"Bild"-Zeitung in Supermärkten

Die sogenannte "Widerstandswelle" der "Neuen Generation" geht weiter. Jetzt haben die Aktivisten gefälschte Zeitungen in Supermärkten verteilt.
Klimaaktivisten der "Neuen Generation" haben am Dienstag in Berlin gefälschte "Bild"-Zeitungen in Supermärkten verteilt. Nach Angaben der Aktivisten sollen am Morgen etwa ein Dutzend kleinere Gruppen in verschiedenen Bezirken an der Aktion teilgenommen und echte "Bild"-Zeitungen in Geschäften durch eine selbst erstellte Version ersetzt haben.
Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte t-online, dass die Aktion der Behörde bekannt sei. Man habe eine Ausgabe der verteilten Zeitungen überprüft und darin keine strafbaren Inhalte feststellen können. Die Aktivisten hätten sich nach derzeitigem Kenntnisstand nicht strafbar gemacht, sondern lediglich gegen das Hausrecht der Supermärkte verstoßen. Lediglich wenn originale Zeitungen aus einem Laden entfernt oder zerstört worden sein sollten, läge Diebstahl oder Sachbeschädigung vor. Ein solcher Fall sei der Polizei aber derzeit nicht bekannt.
Die Aktivisten selbst gaben in einer Pressemitteilung an, dass die originalen Zeitungen in den Geschäften versteckt worden seien. Auf einem veröffentlichten Foto ist zu sehen, wie jemand "Bild"-Zeitungen hinter einem Stapel Toilettenpapier verschwinden lässt.
Scharfe Kritik an der Berichterstattung
Mit der Aktion wollen die Klimaaktivisten nach eigenen Angaben gegen "die Propaganda des Springer-Konzerns" protestieren, zu dem die "Bild"-Zeitung gehört. Bereits am Sonntagabend hatten Aktivisten der Gruppe versucht, eine Druckerei des Konzerns zu blockieren und so die Auslieferung von Zeitungen zu behindern. Mehr dazu lesen Sie hier.
Auf der Titelseite der gefälschten "Bild"-Zeitung ist die Titelzeile "Die Würde des Menschen ist unantastbar" zu lesen. In der Zeitung findet sich unter anderem ein Brief, den die Aktivisten kürzlich an Springer-Chef Mathias Döpfner geschickt hatten. Darin kritisieren sie die Berichterstattung des Axel-Springer-Konzerns scharf und laden ihn zu einem Gespräch ein.
Die "Neue Generation" ist eine Nachfolgeorganisation der "Letzten Generation", die vor allem durch Straßenblockaden bekannt wurde, bei denen Aktivisten sich auf die Straße klebten. Etliche Mitglieder der Gruppe wurden für ihre Teilnahme an Straßenblockaden verurteilt, etwa wegen Nötigung. Für Anfang Juni hatte die "Neue Generation" eine sogenannte "Widerstandswelle" angekündigt.
- Telefonat mit einem Sprecher der Polizei Berlin
- neuegeneration.com: Pressemitteilung der "Neuen Generation" vom 3. Juni 2025
- Eigene Berichterstattung zum Thema