Studie an Berliner Schulen Lehrer in der Hauptstadt leisten Tausende unbezahlte Überstunden

Berliner Lehrkräfte arbeiten oft mehr als sie müssten. Eine neue Studie zeigt das Ausmaß der unbezahlten Mehrarbeit an den Schulen der Hauptstadt.
Zwei Drittel der Lehrkräfte an Berlins Schulen leisten unbezahlte Mehrarbeit. Das ergab eine neue Studie der Universität Göttingen im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Im Durchschnitt fallen pro Vollzeit-Lehrkraft 2,5 Überstunden pro Woche an.
Die Forscher befragten Tausende Berliner Lehrerinnen und Lehrer im Schuljahr 2023/2024 zu ihrer Arbeitszeit. 1.217 von ihnen lieferten über ein Jahr lang kontinuierlich Angaben.
Mehr als zwei Millionen Überstunden im Jahr
Nach Angaben der Autoren summieren sich die unbezahlten, nicht angeordneten Überstunden auf mehr als zwei Millionen Stunden pro Jahr. Zum Ausgleich seien rechnerisch mehr als 1.300 zusätzliche Vollzeitstellen nötig, sagte Studienleiter Frank Mußmann. Aktuell arbeiten laut Bildungsverwaltung rund 35.900 Lehrkräfte an Berlins Schulen, ein Teil davon in Teilzeit.
Die GEW-Landesvorsitzende Martina Regulin warnte vor zunehmender Überlastung der Lehrkräfte. Sie forderte eine vollständige Erfassung der tatsächlichen Arbeitszeit. Laut Studie seien Teilzeitkräfte stärker von Mehrarbeit betroffen als Vollzeitkräfte.
Nicht selten arbeiteten Berliner Lehrkräfte auch in den Ferien, am Wochenende oder spätabends, heißt es in der Untersuchung. Es ist die erste Studie dieser Art zur Arbeitszeit von Lehrern in der Hauptstadt.
- Nachrichtenagentur dpa
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