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Berlin: Schweres Unwetter – Tegeler Forst gesperrt


Starkregen und Orkanböen
Unwetter in Berlin: Tegeler Forst verwüstet – Schwerverletzte

Von t-online, mpr, pb, jon

Aktualisiert am 27.06.2025 - 00:53 UhrLesedauer: 3 Min.
Vor einem Haus im Berliner Stadtteil Heiligensee liegen durch schwere Böen entwurzelte Bäume.Vergrößern des Bildes
Vor einem Haus im Berliner Stadtteil Heiligensee liegen durch schwere Böen entwurzelte Bäume. (Quelle: Jens Dudziak/dpa)
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Dramatische Szenen in Berlin: Ein Unwetter verwüstet den Tegeler Forst und sorgt für 580 Feuerwehr-Einsätze. Was die Aufräumarbeiten so schwierig macht.

Am frühen Donnerstagabend ist ein schweres Unwetter über Berlin hinweggezogen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sowie die Dienste Katwarn und Nina warnten vor schwerem Gewitter mit Orkanböen. Laut dem DWD hatte sich das Gewitter von Südwesten her über die Hauptstadt hinweg bewegt – der Wetterdienst sprach von einer möglichen Lebensgefahr für Personen, die sich während des Unwetters im Freien aufhielten. Inzwischen sind sämtliche Warnungen aufgehoben, wie der DWD mitteilte.

Nach Angaben der Landesregierung war der Tegeler Forst im Nordwesten der Bundeshauptstadt besonders stark betroffen. In dem Waldgebiet seien tausende Bäume entwurzelt worden oder seien umgeknickt, zudem seien zahlreiche Kronen und Äste abgebrochen. Straßen und Wege entlang und innerhalb des Waldes seien durch umgestürzte Bäume versperrt.

Tegeler Forst wurde bis auf Weiteres gesperrt

Der Wald wurde bis auf Weiteres gesperrt. Es besteht Lebensgefahr, erklärte der Senat. Eine genaue Einschätzung der Lage sei bisher nicht möglich, Forstarbeiter hätten aber noch am Abend mit ersten Sicherungsarbeiten begonnen. Die Aufräumarbeiten dürften demnach Wochen dauern.

Geschädigt worden seien Nadel- und Laubbäume. Vor allem letztere hätten "durch ihre volle Belaubung eine große Angriffsfläche für den Sturm" geboten. Wegen der zurückliegenden Dürrejahre gebe es "Vitalitätsverluste bei allen Baumarten, die daher bei Sturmereignissen eine geringere Standfestigkeit aufweisen", hieß es.

Verletzte in Potsdam und Berlin

Am Abend wurde bekannt, dass eine Person in Potsdam von einer herabstürzenden Baumkrone getroffen worden war und dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Laut einem Sprecher der Feuerwehr ereignete sich der Vorfall im Neuen Garten. Die Person sei zusammen mit einer weiteren Person im Park von der Baumkrone getroffen worden. Die zweite Person erlitt schwere Verletzungen. Nähere Angaben machte die Feuerwehr nicht. Zunächst sprach die Polizei von einem verhältnismäßig glimpflichen Unwetter.

Die Berliner Feuerwehr registrierte binnen kurzer Zeit 580 Einsätze, wie ein Feuerwehrsprecher gegen 20.30 Uhr sagte. Bislang gebe es zwei Schwerverletzte infolge des Unwetters. Beide Menschen wurden in Heiligensee verletzt. Einer war laut Feuerwehrsprecher zu Fuß unterwegs. Er wurde von einem umstürzenden Baum getroffen und fiel in einen Graben. Der andere saß in einem Auto, das unter einem umgestürzten Baum begraben wurde. Beide kamen in ein Krankenhaus.

In Berlin war die Feuerwehr nach eigenen Angaben im gesamten Stadtgebiet wegen umgestürzter Bäume oder abgebrochener Äste unterwegs. Alle Einheiten seien im Einsatz, so der Sprecher. Besonders viele Einsätze gebe es im Nordwesten der Stadt. Betroffen seien Nord-Spandau, Heiligensee und Tegel, so der Sprecher. Teils seien auch Boote auf Gewässern umgekippt, Menschen hätten gerettet werden müssen.

Wetterlage und Auswirkungen auf den Verkehr

Der Wetterdienst hatte zuvor mit Starkregen mit Niederschlagsmengen um die 20 Liter pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit gerechnet. Außerdem könne Hagel fallen, und es könnten orkanartige Böen mit Windgeschwindigkeiten von zwischen 85 und 105 Kilometern pro Stunde auftreten, hieß es. Die Warnung galt bis 19 Uhr.

Unwetter waren am Donnerstag über Teile Ostdeutschlands gezogen. In Berlin wurde vorübergehend der gesamte S-Bahnverkehr eingestellt. Betroffen waren auch Fernverkehrszüge aus Berlin Richtung Hamburg, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Gegen 19.30 Uhr fuhren die Linien S45 und S46 dann wieder, die S9 fuhr wieder eingeschränkt: nämlich zwischen dem BER und dem Treptower Park. Die Bahn kündigte an, über die Freigabe weiterer Linien zu informieren.

Auch die Berliner Verkehrsbetriebe waren von dem Unwetter am Abend betroffen: In der ganzen Stadt fuhren die Linien zwischenzeitlich verkürzt. Am Hauptstadtflughafen BER kam es hingegen zu keinen Beeinträchtigungen, wie eine Sprecherin sagte: "Es gab keine Einstellung der Abfertigung." Am Flughafen schien demnach wohl die Sonne.

Erst am Montag war der S-Bahn-Verkehr während eines Unwetters eingestellt worden, und die BVG musste ihr Angebot reduzieren. Bei dem Unwetter zu Wochenbeginn starb eine Frau, die in ihrem Auto von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Drei weitere Personen wurden schwer verletzt.

Verwendete Quellen
  • Warn-App Kawtarn
  • bsky.app: Posts von @vizberlin
  • x.com: Post von @SBahnBerlin
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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