Grenzkontrollen in Polen Berliner Wirtschaft warnt vor "massiven" Staus

Ab Montag führt Polen Kontrollen an der deutschen Grenze ein. Für Berliner Unternehmen und die 14.000 polnischen Pendler drohen erhebliche Beeinträchtigungen und finanzielle Verluste.
Die Wirtschaft in Berlin und Brandenburg rechnet mit erheblichen finanziellen Einbußen durch die ab Montag geplanten polnischen Grenzkontrollen. Nach Angaben der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg werden die Kontrollen zu "massiven" Staus und Behinderungen für Speditionen und Berufspendler führen.
Sven Weickert, Geschäftsführer der Unternehmensverbände, warnt vor weitreichenden Folgen: "Das wird die Produktionsprozesse und die Ertragssituation vieler Betriebe auch in anderen Regionen erheblich stören." Täglich überqueren bis zu 14.000 polnische Berufspendler die Grenze zu Brandenburg.
Pendler werden ausgebremst – Lieferketten verzögern sich
Die Kontrollen belasten Berliner Unternehmen in einer ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Lage zusätzlich. Polen ist der viertgrößte Absatzmarkt der Hauptstadtregion. Viele Betriebe in Grenznähe beschäftigen polnische Mitarbeiter, die nun möglicherweise nicht pünktlich zur Arbeit erscheinen können.
Auch der Tesla-Standort in Grünheide ist betroffen. Werksleiter André Thierig erklärte, dass viele der rund 11.000 Beschäftigten aus Polen stammen und die geplanten Grenzkontrollen für sie eine erhebliche Belastung darstellen würden.
Kammern und Verbände schlagen Sonderregelungen vor
Die polnischen Kontrollen sind eine Reaktion auf die deutschen Grenzkontrollen, die seit Oktober 2023 stattfinden und im Mai intensiviert wurden. Sie sollen vorerst bis zum 5. August bestehen bleiben. Brandenburgs Innenminister René Wilke warnt vor einem Verkehrskollaps.
Als mögliche Lösungen schlagen die Brandenburger Industrie- und Handelskammern Passierscheine für Pendler vor. Der Logistikverband BGL nennt gesonderte Fahrspuren für Lastwagen als Option, um die Situation zu entschärfen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.