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Berlin: Mordanklage gegen Palliativarzt – Chefin sagt vor Gericht aus


Erste Zeugin
Mordanklage gegen Palliativarzt: Chefin sagt vor Gericht aus

Von dpa, t-online
23.07.2025 - 15:52 UhrLesedauer: 2 Min.
Prozess gegen den Palliativarzt: Als erste Zeugin sagte am Mittwoch die ehemalige Chefin des Angeklagten aus, die die Fälle damals bei der Polizei gemeldet hatte.Vergrößern des Bildes
Prozess gegen den Palliativarzt: Als erste Zeugin sagte am Mittwoch die ehemalige Chefin des Angeklagten aus, die die Fälle damals bei der Polizei gemeldet hatte. (Quelle: Bernd von Jutrczenka)
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Ein Berliner Palliativarzt steht vor Gericht. Er soll 15 Patienten getötet haben. Seine ehemalige Chefin sagt als erste Zeugin aus.

In Berlin hat am Mittwoch die Beweisaufnahme im Mordprozess gegen einen 40-jährigen Palliativarzt begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, 15 Patienten im Zeitraum von September 2021 bis Juli 2024 getötet zu haben.

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Als erste Zeugin sagte eine 43-jährige Ärztin aus, die ehemalige Chefin des Angeklagten. Sie hatte sich im Juli 2024 an die Polizei gewandt, nachdem sie Auffälligkeiten bemerkt hatte. "Vier Leichen und vier Brände innerhalb von sechs Wochen – ich habe nicht mehr an Zufälle geglaubt", erklärte die medizinische Leiterin eines Pflegedienstes vor dem Landgericht.

Der Angeklagte soll Patienten im Alter von 25 bis 87 Jahren ohne medizinische Indikation und ohne deren Einwilligung ein tödliches Medikamentengemisch verabreicht haben. In einigen Fällen soll er zur Vertuschung Brände gelegt haben.

"Wurde vom ganzen Team gelobt und geliebt"

Die Zeugin berichtete, der Arzt sei zunächst als zuvorkommend, höflich, eifrig und hilfsbereit aufgefallen. "Er wurde vom ganzen Team gelobt und geliebt", sagte sie. Sie und der Angeklagte hätten ab Januar 2024 in einem neu gegründeten Palliativteam eines Pflegedienstes gearbeitet. Er sei vor allem für den Bereich Berlin-Neukölln tätig gewesen. Der promovierte Mediziner habe allerdings abgelehnt, ärztlicher Leiter zu werden.

Es sei zu Auffälligkeiten gekommen. Als die Zeugin den Angeklagten Ende März 2024 nach ihrem Urlaub angerufen habe, soll der Angeklagte am Telefon gebrüllt haben: "Ich kündige!" Kurz darauf habe er sich entschuldigt und erklärt, über Ostern seien viele Patienten gestorben. Sie hätten daraufhin die Versorgungsgebiete aufgeteilt. Ein dritter Palliativarzt sei zudem wenige Wochen später in das Team gekommen.

Anfangsverdacht in weiteren 71 Fällen

Der Arzt habe stets einen großen Rucksack mit Medikamenten bei sich geführt und Hausbesuche übernommen, die nicht zu seinen Aufgaben gehörten. Am 11. Juni 2024 habe er erstmals von einem Brand in der Wohnung einer Patientin berichtet. Zuletzt habe er am 24. Juli 2024 mitgeteilt: "Du glaubst es nicht, bei der Patientin brannte es lichterloh." Drei Tage nach dem Tod der 72-Jährigen sagte die ärztliche Leiterin bei der Polizei aus.

Der Prozess wird am 13. August fortgesetzt. Derzeit gibt es in 71 weiteren Fällen einen Anfangsverdacht. In 15 Fällen wurden Leichen exhumiert und rechtsmedizinisch untersucht.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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