Mehrere Festnahmen Polizei löst Palästina-Demo am Checkpoint Charlie auf

Die Polizei bricht wegen gewalttätiger Angriffe eine propalästinensische Versammlung am Checkpoint Charlie ab. Laut der Behörde sind Polizisten verletzt worden.
Bei einer Protestkundgebung gegen die Politik Israels sind am Checkpoint Charlie laut Polizei Einsatzkräfte gewalttätig angegriffen worden. Neun Polizeibeamte seien verletzt worden, so Polizeisprecher Florian Nath. Es sei zu mehr als 20 Festnahmen gekommen.
Die Polizei hatte die Versammlung, die um 16 Uhr begann, am Abend aufgelöst und die Demonstranten aufgefordert, unverzüglich den Platz zu räumen. Etwa 200 Demonstranten seien sitzen geblieben und hätten den Platz nicht räumen wollen, so die Polizei. Daraufhin seien "wiedererkannte Radelsführer" festgenommen worden, die zu Gewalt angestachelt hätten.
Die Demonstranten werfen Israel vor, die Menschen im Gazastreifen verhungern zu lassen. Es kam den Angaben zufolge zu lautstarkem Protest. Menschen riefen demnach propalästinensische Slogans, etliche trugen sogenannte Palästinensertücher.
Bis zu 300 Demonstranten am Checkpoint Charlie
Die Polizei hatte gegen 19 Uhr mit der Räumung begonnen. Neben den tätlichen Angriffen auf Polizisten seien auch Farbbeutel, Eier und Flaschen auf Einsatzkräfte und Fahrzeuge der Behörde geworfen worden. Zudem wurden laut Polizeisprecher ständig verbotene Parolen gerufen wie "From the river to the sea, palestine will be free".
Die Polizei werde die Personalien der Demonstranten aufnehmen, die den Versammlungsort nicht verlassen wollen und Platzverweise aussprechen, sagte Sprecher Nath. Es seien auch zusätzliche Kräfte hinzugezogen worden. Die Polizei wirft den Demonstranten unter anderem Landfriedensbruch vor. Das bedeutet, dass eine Menschenmenge gemeinsam und aggressiv gegen Beamte vorgeht.
"Hungernotähnliche Bedingungen in Gaza"
Neben den Demonstranten fordern auch Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen ein Ende der Belagerung des Küstenstreifens Gaza und Zugang zu hungernden Menschen. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) lebt inzwischen ein Viertel der Bevölkerung "unter hungernotähnlichen Bedingungen".
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte vor wenigen Tagen die Situation im Gazastreifen erneut als "nicht länger hinnehmbar" bezeichnet. Auslöser des Gaza-Kriegs war das Hamas-Massaker auf Israel am 7. Oktober 2023.
- Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- x.com: Post der Polizei Berlin