Berliner Party-Institution SchwuZ meldet Insolvenz an – und bittet Partygänger um Hilfe

Schock für Berlins queere Szene: Das legendäre SchwuZ meldet Insolvenz an. Die Verantwortlichen geben sich kämpferisch.
Das SchwuZ, der wohl größte queere Club Deutschlands, hat in diesen Tagen Insolvenz angemeldet. Das gaben die Club-Verantwortlichen am Donnerstagabend auf ihrem Instagram-Account bekannt.
Der Club, der seit fast 50 Jahren besteht, ist für seine Fans weit mehr als nur eine Diskothek. Wie die Betreiber in einer emotionalen Stellungnahme auf Instagram mitteilten, fungiert das SchwuZ für viele als "zweites Wohnzimmer" und wichtiger Ort für queere Kunst, Community und Widerstand. Viele Besucher hätten dort ihre "Wahlfamilie" und ein Zuhause gefunden.
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SchwuZ-Betreiber fordern Fans zum Feiern gehen auf
Trotz der schwierigen finanziellen Lage zeigen sich die Verantwortlichen kämpferisch: "Wir wollen nicht aufgeben!" Das SchwuZ solle auch für zukünftige queere Generationen als Zufluchtsort und Stärkung erhalten bleiben. Die Club-Betreiber riefen die Community zur Unterstützung auf und baten darum, das SchwuZ durch Besuche und das Teilen der Botschaft zu unterstützen. "Jetzt zählt jede*r", heißt es in dem Aufruf.
Zuletzt war durch Berichte der "Berliner Zeitung" und des RBB bekannt geworden, dass der Club in diesem Sommer rund ein Drittel seiner zu diesem Zeitpunkt 100 Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt. Darunter sollen auch Menschen sein, die mehr als 20 Jahre für das SchwuZ gearbeitet hatten.
Seit Anfang 2024 soll der Neuköllner Kult-Club merklich an Gästen verloren haben. Daraufhin hatte die Geschäftsführung des SchwuZ einen Sparkurs eingeläutet. Laut der SchwuZ-Geschäftsführerin Katja Jäger sind die Gründe für das Fernbleiben der Gäste die kleiner gewordenen Portemonnaies aufgrund der um sich greifenden Inflation, einem älter gewordenen Publikum an Stammgästen – und die allgemeine Krise der Berliner Club-Szene.
- instagram.com: Beitrag des SchwuZ
- berliner-zeitung.de: "Exklusiv: SchwuZ-Chefin Katja Jäger packt über drastische Sparpläne im Neuköllner Club aus" (kostenpflichtig)