Trotz Lob für 2G-Konzept Lauterbach über Berghain-Eröffnung: "Es wird Infektionen geben"

Das Berliner Berghain hat eröffnet – und SPD-Politiker Karl Lauterbach freut sich für die Feiernden. Doch er meint: Es dürfte zu Infektionen mit dem Coronavirus auf der Tanzfläche kommen.
Der SPD-Politiker und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Eröffnung des Berliner Clubs Berghain in der Nacht zu Sonntag begrüßt. Bei der Veranstaltung des berühmt-berüchtigten Clubs hatten am Wochenende Hunderte teils acht Stunden auf ihren Einlass gewartet.
Im bekanntesten Club der Hauptstadt wird nun erstmals seit März 2020 wieder gefeiert – die sogenannte Klubnacht dürfte ununterbrochen noch bis Montag gehen. Ebenso wie in vielen Kneipen wurde am Eingang kontrolliert, ob die Besucher geimpft sind oder als genesen gelten.
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Berghain öffnet in Berlin: Lauterbach lobt 2G-Regelung
In einer Sendung von "Bild Live" kommentierte Lauterbach das Geschehen am Montagmorgen so: "Unter 2G-Bedingungen finde ich das großartig." Der Techno-Laden wäre zwar, so Lauterbach, "nicht mein Club". Er ist jedoch sicher: "Das kann man nicht nur wagen, das ist großartig für diese Leute."
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Der Gesundheitsexperte räumte in der Sendung zugleich ein: "Da wird's zu Infektionen kommen, aber diejenigen, die geimpft sind, werden nicht so schwer erkranken. Von daher kann man das riskieren." t-online-Reporter Jannik Läkamp hatte in der Nacht zu Sonntag die Veranstaltung besucht, musste selbst acht Stunden vor der "härtesten Tür Berlins" warten.
Im Club selbst sei es am Wochenende genauso ausgelassen zugegangen wie noch vor der Pandemie: In seiner Reportage berichtet Läkamp von dichtgedrängten Gruppen auf den Dance-Floors und Liebespaaren, die Toilettenkabinen zum Beben brachten.
Über die Sommermonate durfte hier lediglich unter freiem Himmel im Sommergarten des Clubs getanzt werden, während im Inneren die Kunstausstellung "Studio Berlin" zu sehen war. Auch andere bekannte Techno-Clubs haben in Berlin inzwischen wieder geöffnet.
Das Berghain hatte im Vorfeld mit einem Video auf seiner Website selbstironisch auf die 2G-Corona-Regel aufmerksam gemacht. Mithilfe von Travestiekünstler Ades Zabel alias Edith Schröder wird darin die Frage geklärt, wie man reingelassen wird in den auch für seine strenge Türpolitik berüchtigten Club ("How to get into Berghain").
Neben Hinweisen zu digitalem Impfpass und zur Registrierung bekommt die ganz in Schwarz gekleidete Edith Schröder am Schluss den Tipp: "Und nächstes Mal ziehst du dir was Bunteres an." Ein gängiges Berghain-Klischee ist, dass schwarze Klamotten die Chance auf Einlass erhöhen.
- Eigene Recherchen
- Interview auf "Bild TV" mit Karl Lauterbach: Montag, 4. Oktober 2021
- t-online.de: "Berghain öffnet wieder: überall Schweiß und Gestöhne"
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa