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"Corona ist ein Faktor": Berlin versinkt in illegalem Sperrmüll – Problem wächst


"Corona ist dabei ein Faktor"
Berlin versinkt in illegalem Sperrmüll – Problem wächst

Von dpa
Aktualisiert am 09.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Alte Möbel und Elektrogeräte stehen am Straßenrand: Immer mehr Berliner entsorgen ihren Sperrmüll illegal.Vergrößern des BildesAlte Möbel und Elektrogeräte stehen am Straßenrand: Immer mehr Berliner entsorgen ihren Sperrmüll illegal. (Quelle: Jens Büttner/Archivbild/dpa-bilder)
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Rund fünf Millionen Euro hat Berlin im vergangenen Jahr für die Entsorgung von illegalem Sperrmüll ausgegeben. Ein deutlicher Anstieg, der sich auch auf Corona zurückführen lässt – allerdings nicht nur.

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) muss sich um immer mehr illegalen Sperrmüll kümmern. Im vergangenen Jahr hat die Menge noch einmal deutlich auf 39.500 Kubikmeter zugenommen. Die Entsorgung der "illegalen Ablagerungen" kostete rund fünf Millionen Euro. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Georg Kössler hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 2019 waren es noch 33.200 Kubikmeter (4,4 Millionen), 2018 rund 31.900 Kubikmeter (4,6 Millionen) und 2017 rund 32.100 Kubikmeter (4,8 Millionen Euro).

So viele Bußgelder verhängen die Bezirke

Wie viele Verursacher ausfindig gemacht und wie viele Bußgelder verhängt werden, unterscheidet sich in den Berliner Bezirken erheblich, wie die Antworten auf Kösslers Anfrage zeigen. So sind etwa in Lichtenberg und Tempelhof-Schöneberg 2017 bis 2020 gar keine Bußgelder in diesem Zusammenhang verhängt worden. In Charlottenburg-Wilmersdorf waren es gerade zweimal 50 Euro.

In Spandau waren es in den vier Jahren dagegen zusammen 81 Bußgeldverfahren. Der Höchstwert wurde 2020 erreicht: 32 Bußgelder in einer Höhe von insgesamt 8.960 Euro verhängte der Bezirk.

In Friedrichshain-Kreuzberg waren es 180 Bußgeldverfahren. Im vergangenen lag die Zahl bei 72 und die Höhe der Bußgelder bei 2.775 Euro, beides mit Abstand die höchsten Werte im Vierjahresvergleich.

In Neukölln wurden im gleichen Vierjahreszeitraum insgesamt 155 Verursacher ausfindig gemacht. Im vergangenen Jahr waren es 22, die Höhe der Bußgelder summierte sich auf 2.520 Euro. In 2019 lag sie allerdings mit 58 verhängten Bußgeldern und einer Summe von zusammen 10.000 Euro deutlich darüber.

To-go-Trend ist ein Problem

"Gerade der Anstieg der Take-Away-Verpackungen trägt zu einer weiteren Vermüllung in Berlin bei. Corona ist dabei sicher genauso ein Faktor wie der generelle To-go-Trend", kommentierte Kössler, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, die Entwicklung. "Es ist gut, dass dank der Europäischen Union ab 2023 immer auch Mehrwegverpackungen mit angeboten werden müssen."

Kössler forderte, im Abfallwirtschaftskonzept festzuschreiben, dass Berlin weitere Mehrwegprojekte anschieben soll. "Die Umweltverwaltung geht bei Kaffeebechern erste gute Schritte, doch es muss schneller gehen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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