Testergebnisse des Club-Pilotprojekts liegen vor

Mehrere Berliner Clubs durften trotz anhaltender Pandemie ein Wochenende lang öffnen. Nun liegen weitere Ergebnisse des Pilotprojekts vor
Für einen Modellversuch in Berlin waren vor anderthalb Wochen 2.110 Personen mit einem PCR-Test auf das Coronavirus getestet worden: Ein Wochenende lang konnten sie feiern wie vor der Pandemie. Unsere Reporterin war dabei vor Ort.
Alle negativ Getesteten durften in sechs Clubs feiern – ganz ohne Abstand und ohne Maske. Eine Woche später sollten sie sich erneut testen lassen. Bei der PCR-Nachtestung hätten knapp 70 Prozent – 1.447 Menschen – teilgenommen, hieß es. "Alle Nachtestungen waren negativ." Bei der Nachtestung hatte "Test-Faulheit" geherrscht – für eine solide wissenschaftliche Studie wären 80 Prozent Vollbeteiligung wünschenswert gewesen. Zudem stehen noch Umfrageergebnisse aus.
Kultursenator Klaus Lederer (Linke) wertete das bisherige Ergebnis des Pilotprojekts dennoch als gutes Zeichen. Seiner Einschätzung nach erlauben die Ergebnisse "einen positiven Blick in Richtung Zukunft und Normalisierung des Clubbetriebs". Wie ein Normalbetrieb mit solchen Tests allerdings aussehen könnte, ist unklar. Das Projekt wurde finanziell bezuschusst.
"Wirkliche Perspektive für die Eröffnung von Club-Innenräumen"
Für die Berliner Clubs gelten weiterhin Einschränkungen. So darf nur draußen unter Einhaltung von Hygienevorschriften getanzt werden. "Auch wenn wir uns wünschen, auf diesen Aufwand lieber zu verzichten: Das Projekt bietet eine wirkliche Perspektive für die Eröffnung von Club-Innenräumen, sollten die Inzidenzen und Hospitalisierungen im Herbst stark steigen", teilte Pamela Schobeß von der Clubcommission mit.
Mit dem Pilotprojekt sollte getestet werden, wie man Feiern in Clubs wieder ermöglichen könnte. Für das Experiment waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, geimpft oder ungeimpft, vorab mit PCR- statt mit üblichen Schnelltests untersucht worden. Dabei sind sieben SARS-CoV-2 Fälle festgestellt worden, darunter drei "Altfälle" mit mehr als zehn Tagen zurückliegender Infektion sowie vier Neuinfektionen. Das Projekt wird wissenschaftlich auch von der Charité betreut.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche