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Berlin: Clan-Mitglied nach Raubüberfall am Ku'damm vor Gericht


Täter als Müllmänner getarnt
Clan-Mitglied nach Raubüberfall am Ku'damm vor Gericht

Von dpa
Aktualisiert am 31.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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Vor einer Bankfiliale: Dieser Geldtransporter wurde von bewaffneten Tätern mitten in Berlin überfallen. (Quelle: Reuters)
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In Berlin muss sich ein 31 Jahre altes Clan-Mitglied vor Gericht verantworten. Dem Mann wird vorgeworfen, an dem spektakulären Raubüberfall auf einen Geldtransporter am Ku'damm beteiligt gewesen zu sein.

Der Überfall der vier Räuber in Müllmann-Kleidung auf Berlins berühmter Einkaufsstraße Ku'damm im Februar war aufsehenerregend. Nun beginnt am Donnerstag ein Prozess zu der Tat – allerdings nur gegen einen Verdächtigen. Mindestens drei weitere Räuber, die einen Geldtransporter überfielen und 600.000 Euro erbeuteten, wurden bisher nicht gefasst.

Angeklagt ist ein 31-jähriger Mann aus einem bekannten arabischstämmigen Berliner Clan. Er wurde im März von der Kriminalpolizei gefasst. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm wegen der Beteiligung an dem Überfall schweren Raub und gefährliche Körperverletzung vor.

Zeugenvideos zeigen Überfall

Der Ablauf des Überfalls ließ sich schon kurz nach der Tat gut erkennen, weil Zeugen schnell Videos ins Internet stellten. Die Räuber trugen am Vormittag des 19. Februar leuchtend orangefarbene Kleidung und waren mit Stoffmasken oder Mützen maskiert, als sie vor einer Bank auf dem Kurfürstendamm zuschlugen.

Der Angeklagte und ein Komplize sollen die Wachleute mit Schreckschusspistolen bedroht und dann entwaffnet haben, so die Anklage der Staatsanwaltschaft. Zudem soll er die Wachleute mit Reizgas besprüht haben, während seine Komplizen Geldkassetten in einen großen Sack stopften. Videos zeigten, wie die vier Männer hektisch Geldkassetten aus der Seitentür des Transporters in einen großen Sack packten, den vollen Sack zum Straßenrand zerrten und ihn mit Mühe in den Kofferraum eines Kombi luden. Dann stiegen sie ein und fuhren ab. Das Auto wurde später ausgebrannt gefunden.

Nach der Festnahme im März twitterte die Polizei, "intensive Ermittlungen" hätten zu einer "entscheidenden Spur" geführt. Ob es sich um eine DNA-Spur handelte, wurde nicht verraten.

Angeklagter kurz vor Tat zu Haftstrafe verurteilt

Der Verdächtige wurde bereits mehrfach verurteilt und saß im Gefängnis. Zuletzt hatte ihn ein Gericht am 3. Februar, rund zwei Wochen vor dem Überfall, wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und verbotenen Autorennens zu einem Jahr Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Die Gefängnisstrafe sollte er später antreten.

Immer wieder wurden Mitglieder der Großfamilie in den letzten Jahren nach aufsehenerregenden Taten gefasst oder verurteilt, etwa nach dem Diebstahl einer großen Goldmünze aus einem Berliner Museum. Auch beim spektakulären Dresdner Juwelendiebstahl von 2019 gehören drei mutmaßliche Täter zu der Familie. Im Sommer 2018 beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft 77 Wohnungen und Häuser, die dem Clan zugerechnet werden. Die Immobilien sollen mit Geld bezahlt worden sein, das aus einem Bankeinbruch in Berlin-Mariendorf stammt.

Im vergangenen Jahr gab es in Berlin eine ganze Reihe von Überfällen auf Geldtransporter. Von neun Überfällen zwischen 2014 und 2018 wurde aber nur einer so aufgeklärt, dass es zu Verurteilungen kam.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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